Das Ungarische Parlament hat für die Aufnahme Schwedens in die NATO gestimmt. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson sprach von einem "historischen Tag".
Das ungarische Parlament hat den Beitritt Schwedens zur NATO als letztes Mitgliedsland ratifiziert. 188 Abgeordnete stimmten dafür. Sechs stimmten dagegen. Der schwedische Ministerpräsident, Ulf Kristersson, schrieb auf X, dies sei ein "historischer Tag".
Die Abstimmung war seit dem Sommer 2022 immer wieder verschoben worden. Budapest hatte Stockholm vorgeworfen, Lügen über die ungarische Demokratie zu verbreiten.
Ungarn hatte Schweden Lügen vorgeworfen
Ein Abgeordneter der Fidesz, Németh Zsolt, erklärte: "Wir hielten die unfairen Angriffe für inakzeptabel. In einigen Fällen wurde Ungarn als rassistisch bezeichnet, sogar auf Ministerebene. Wir hielten dies für inakzeptabel. Und in dieser Hinsicht gibt es jetzt eine sichtbare Bereitschaft der aktuellen schwedischen Regierung zur Zusammenarbeit. Wir respektieren uns nun gegenseitig."
Nach Ansicht der ungarischen Opposition hat die ungarische Regierung Schweden erpresst und im Interesse Russlands gehandelt.
Opposition: Ungarns Regierung handelte im Sinne Russlands
Der unabhängige Abgeordnete, Ákos Hadházy, sagte: "Mit der Verzögerung dieses Falles haben sie ganz offensichtlich einen Auftrag erfüllt. Es ist also ganz offensichtlich, dass die Russen dies erwartet haben. Es ist eine Schande für ganz Ungarn, dass wir die Letzten waren, die es getan haben."
Auf X begrüßte der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Entscheidung des ungarischen Parlaments.
Euronews-Korrespondent Ádám Magyar berichtete: "Vor der Abstimmung im Parlament hat Ministerpräsident Vikor Orbán seine Partei aufgefordert, die schwedische Mitgliedschaft zu unterstützen, weil sie zur Sicherheit Ungarns beitragen würde. Fast alle Experten sind sich einig, dass es im Interesse Ungarns ist, Schwedens NATO-Mitgliedschaft zu unterstützen. Deshalb haben viele Menschen nicht verstanden, warum die Regierungspartei die Ratifizierung mehr als anderthalb Jahre verzögert hat."