Krieg der Skilehrer in den französischen Alpen

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Von Christoph Debetseuronews & EBU
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Im französische Nobelskiort Courchevel berichten ausländische Skilehrer von Übergriffen französischer Kollegen. Die französichen Skilehrer dementieren Angriffe, beklagen aber unfairen Wettbewerb durch Ausländer, denen sie Steuerhinterziehung unterstellen.

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Ausländische Skilehrer – zumeist Italiener –, die im französischen Courchevel arbeiten, haben sich über Druck von Seiten ihrer französischen Kollegen und über Angriffe auf ihre Autos beschwert.

Zwei Skilehrerinnen berichteten, dass während sie während des Unterrichts mit Schülern auf der Piste, von einem ESF-Lehrer sehr aggressiv angesprochen wurden. Der französische Skilehrer soll sie nach ihren Angaben gebeten haben ihren Berufsausweis vorzuzeigen. Eine Aktion zu der er nicht berechtigt ist.

Die Autos mehrerer italienischer Skilehrer wurden beschädigt: Der Lack wies Kratzer auf, Scheibenwischer wurden beschädigt und Reifen zerstochen.

Französische Skilehrer dementieren persönliche Angriffe auf ihre ausländischen Kollegen, weisen aber auf unlautere Konkurrenz durch Ausländer hin.

Nach Angaben der ESF-Skischule kamen in dieser Saison „Hunderte“ ausländische Skilehrer zur Arbeit in den Nobelskiort Courchevel. Französische Kollegen sind darüber sehr besorgt, da Ausländer, die von relativ hohen Löhnen angezogen werden, möglicherweise nicht über die für ihre Arbeit erforderliche Ausbildung und Diplome verfügten und sich möglicherweise nicht an die für französische Fachkräfte geltenden Regeln halten würden.

Auch wenn sie die ganze Saison in Frankreich arbeiten, ist nicht sicher, ob sie ihr Einkommen in Frankreich korrekt versteuern oder ob sie überhaupt irgendwo Steuern zahlen.

Dem Direktor der ESF-Skischule in Courchevel sind diese Vorfälle nicht bekannt. Jérémy Drouet verurteilt dennoch „jede Form von Gewalt oder Beeinträchtigung unserer Kollegen“. Drouet räumt aber ein, dass es in dieser Saison in Courchevel Spannungen gibt, die seiner Meinung nach auf die „massive“ Ankunft neuer Ausbilder, sowohl französischer als auch ausländischer, zurückzuführen sind, die sich nicht immer an die Regeln hielten.

Der Direktor der Skischule versichert, dass „der Wettbewerb gut ist, wir brauchen ihn für eine gute Entwicklung“, unterstreicht aber, dass er gleichzeitig fair sein muss. Um dies zu erreichen, wurde im Februar eine große Operation durchgeführt, um zu überprüfen, ob alle die gleichen Anforderungen erfüllen.

Im Rahmen dieser Kontrollen wurden knapp 200 Ausbilder daraufhin untersucht, ob sie die Standards der beruflichen Qualifikation und die entsprechende Besteuerung ihrer beruflichen Tätigkeit einhalten.

Nun wurde vorgeschlagen, eine Art besondere Medaille oder Marke zu schaffen, die von Ausbildern getragen wird, die die Prüfung erfolgreich bestanden haben, damit es einfacher ist, diejenigen zu identifizieren, die die Anforderungen erfüllen

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