Lawinenschutz in 360°: Pistenwärter bei der Arbeit

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Von Euronews
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Was getan wird, um Skiläufer und Snowboarder auf vor Lawinen zu schützen

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Lawinen – eine tödliche Gefahr. Auch in diesem Winter kamen in den Alpen durch Lawinen mehrere Menschen außerhalb der Pisten ums Leben. Die Betreiber der Skigebiete setzen alles daran, diese zu sichern. Zum Beispiel Courchevel in Frankreich:

Bevor die Pisten freigegeben werden, stabilisieren die Pistenwärter die Oberfläche. Stellenweise lösen sie gezielt Lawinen aus. Mit einem halben Kilo Sprengstoff – so viel, um ein Haus in die Luft zu sprengen. Er wird streng reglementiert in verschlossenen Lagern aufbewahrt.

Die Pistenwärter können auch Lawinen lostreten, indem sie einfach Ski fahren auf den Hängen, auf denen sich zu viel Schnee angehäuft hat. Sie haben dabei alle nötige Sicherheitsausrüstung dabei: ;Minisender und Detektoren, falls sie verschüttet werden, sowie Lawinen-Airbags.

Das Team in Courchevel kann außerdem mit einem fest installierten Präventivsystem Lawinen auslösen: Gasrohre, die über das ganze Skigebiet hinweg an schwer zugänglichen Stellen verlegt sind. Von der Kontrollstation am Fuße des Gebiets aus kann eine Detonation am Ende eines Gasrohrs und damit eine Lawine ausgelöst werden.

Einige der Pistenwärter sind Sprengstoffexperten. Andere, wie François, sind für die Ausbildung von Suchhunden zuständig: “Ein Lawinenhund wird vom Welpenalter an darauf trainiert, den Geruch eines menschlichen Körpers unter der Schneedecke aufspüren zu können und sich darauf zu konzentrieren. Ein Hund kann schon mit fünfzehn Monaten eingesetzt werden. Aber ich denke, er sollte besser etwa zwei Jahre alt sein, um wirklich gut seine Aufgabe erfüllen zu können.”

Nach dem Einsatz trifft sich das Team zur Nachbesprechung. Wenn alles genau überprüft ist, geben sie grünes Licht für die Öffnung der Pisten. Ein paar Minuten später können die ersten Skiläufer und Snowboarder des Tages auf die Lifte steigen.

Courchevel ist eines der ältesten Skigebiete Frankreichs, es feierte im vergangenen Jahr siebzigjähriges Bestehen. Direktor Thomas Thor-Jensen über die wirtschaftliche Seite: “Courchevel hat mehr als 100 Pisten, das sind 150 Kilometer. 500 Mitarbeiter sind nötig, um das Ganze von Anfang Dezember bis Ende April in Betrieb zu halten. Wir haben mehr als sechzig Millionen Euro Umsatz und etwa fünf Millionen Euro Gewinn. Der Rest wird in den Betrieb gesteckt – Personal, Betriebskosten, Investitionen. Das heißt, das berühmte ‘weiße Gold’ gibt es immer noch, aber es ist weniger einträglich als es früher mal war.”

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