Mehrere Todesopfer nach russischem Drohnenangriff auf Wohnhäuser in Charkiw

Mehrere Drohnen schlugen in der Nacht auf Donnerstag in Wohnhäuser in Charkiw ein.
Mehrere Drohnen schlugen in der Nacht auf Donnerstag in Wohnhäuser in Charkiw ein. Copyright George Ivanchenko/AP
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Von Euronews mit AP
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In Charkiw sind in der Nacht auf Donnerstag mehrere Menschen bei einem russischen Drohnenangriff auf zwei Wohngebäude getötet worden.

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In der Nacht auf Donnerstag sind in der ukrainischen Stadt Charkiw bei einer Welle russischer Luftangriffe mindestens vier Menschen getötet worden. Zwölf weitere wurden verletzt.

Vier Tote nach Drohnenangriff auf Wohnhäuser

Mehrere Drohnen krachten während der Attacke in zwei Wohngebäude. Eine 69-jährige Frau kam dabei ums Leben. Unter den Todesopfern waren auch drei Rettungskräfte.

Nach dem ersten Drohneneinschlag in ein mehrstöckiges Haus waren sie als Ersthelfer am Ort des Geschehens. Kurz nach ihrer Ankunft schlug eine zweite Drohne ein und tötete die Rettungskräfte in ihrem Wagen.

Die Ukraine hat Russland bereits mehrfach vorgeworfen, die Taktik des "Double Tap", also des Doppelschlags, einzusetzen, die als Kriegsverbrechen gilt. Dabei werden Rettungskräfte durch einen ersten Angriff an einen Ort gelockt und dann durch einen zweiten Angriff verwundet oder getötet.

Ukraine senkt das Wehrpflichtalter

Während Russland sowohl über Luftangriffe als auch am Boden den Druck erhöht, hat die Ukraine das Wehrpflichtalter von 27 auf 25 gesenkt.

Bisher lag die Grenze bei 27 Jahren, um nicht zu viele junge Männer aus dem Arbeitsmarkt zu nehmen und so der ohnehin stark angeschlagenen Wirtschaft weiteren Schaden zuzufügen.

Militäranalyst:innen zufolge liegt das durchschnittliche Alter der Armee auf beiden Seiten über 40.

Die Unterstützung für den Krieg ist in dem Land weiterhin hoch, dennoch sehen viele die Entscheidung kritisch.

"Mein Kind könnte betroffen sein. Das will ich nicht", klagt eine Mutter.

"Ich habe nur einen Sohn, ich bin eine alleinerziehende Mutter. Warum habe ich ihn so viele Jahre lang aufgezogen, damit er mir weggenommen und dann von jemandem getötet wird?", so die Frau weiter.

"Ich verstehe, dass sie bei der Verteidigung ihres Vaterlandes sterben", sagt ein 28-jähriger Mann: "Aber wollte jeder einzelne von ihnen, der an der Front gelandet ist, dort hin und sterben?"

Ukraine benötigt dringend weitere Waffenlieferungen

Die Mobilisierung zeigt, wie sehr die Ukraine an der Front unter Druck steht. Aktuell kämpfen etwa 300.000 ukrainische Soldaten an vorderster Linie, nach eigenen Angaben verfügt das Militär über etwa 800.000 Streitkräfte.

Um den Kampf aufrecht zu erhalten, ist Kiew dringend auf Waffen und Munition aus dem Westen angewiesen.

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