Spanien will Goldenes Visum abschaffen

Badegäste genießen den Strand von Barbate in der südspanischen Provinz Cádiz.
Badegäste genießen den Strand von Barbate in der südspanischen Provinz Cádiz. Copyright Emilio Morenatti/Copyright 2020 The AP. All rights reserved.
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Von Gavin Blackburn mit AP
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Das spanische Kabinett hat Maßnahmen zur Abschaffung der Goldenen Visaregelung des Landes beschlossen.

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Das Goldene Visum wurde 2013 im Zuge des Zusammenbruchs des Immobilienmarktes und der Eurokrise eingeführt. Wohlhabende Ausländer konnten so in Immobilien investieren und erhielten Aufenthaltsrecht und Zugang zum Schengen-Raum. Für Kritiker war dies ein fragwürdiges Tauschgeschäft, zudem sei es für Geldwäsche missbraucht worden.

Deshalb kündigte die Regierung von Pedro Sanchez im Oktober an, dass die Regelung schrittweise abgeschafft werden soll. "Wir werden die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass das Wohnen ein Recht ist und nicht nur ein Spekulationsgeschäft", sagte er.

Die Ministerin für Wohnungsbau Isabel Rodríguez García erklärte, dass zwischen 2013 und 2023 mehr als 14.000 solcher Genehmigungen erteilt worden seien, hauptsächlich an Chinesen und Russen. Auch Menschen aus dem Vereinigten Königreich, den USA, dem Iran, der Ukraine und Venezuela haben von dem Visum Gebrauch gemacht. 

Wird die Abschaffung den Immobilienmarkt beeinflussen?

Die Abschaffung der Regelung wird den Immobilienmarkt wahrscheinlich nicht so stark beeinflussen. Laut der Immobilien-Website Idealista wurden weniger als 0,1 Prozent der mehr als vier Millionen Häuser, die in diesem Zeitraum verkauft wurden, mit dem Goldenen Visum erworben.

Auch Portugal überarbeitet seine Goldene Visaregelung

Das benachbarte Portugal hat vor kurzem die Regeln für sein goldenes Visum überarbeitet und Immobilieninvestitionen ausgeschlossen. Das Land will so die Immobilienkrise bekämpfen. 

Die Europäische Kommission fordert seit langem die Abschaffung dieser Visaregelungen. Sie verweist auf Sicherheitsrisiken und darauf, dass eine Staatsbürgerschaft gewährt wird, ohne dass der Begünstigte verpflichtet ist, in dem Land zu leben.

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