Grand Prix d'Horlogerie de Genève: ein Fest der Uhrmacherkunst

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Von Cyril Fourneris
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Seit 2001 versammelt der Grand Prix d'Horlogerie de Genève (GPHG) jedes Jahr die renommiertesten Akteure, um die Exzellenz und Kreativität der Branche zu feiern. Die Preisträger der Ausgabe 2023 werden am 9. November ab 18:30 Uhr bekannt gegeben.

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Uhrenliebhaber sind gespannt, die Manufakturen halten den Atem an und die Minuten ticken bis zu einem der Höhepunkte der Uhrenwelt: dem Grand Prix d'Horlogerie de Genève.

Nach einer internationalen Tournee werden die ausgewählten Zeitmesser in Genf ausgestellt. Sie konkurrieren um 20 Preise, darunter den prestigeträchtigen Grand Prix de l'Aiguille d'Or. Diese Auszeichnungen für herausragende Uhrmacherkunst sind das Ergebnis eines langen Auswahlprozesses, an dem mehr als 850 Fachleute aus der ganzen Welt beteiligt waren. 

"Dank der Akademie können wir behaupten, unparteiisch zu sein. Dank ihr sind wir universell, da die Akademiker, aber auch die ausgewählten Uhren aus der ganzen Welt stammen", sagt Raymond Loretan, Präsident der GPHG-Stiftung. "Und schließlich gibt es noch das Prinzip der Solidarität: Es ist ein Aufruf an alle Marken, an diesem großen Fest der Uhrmacherei teilzunehmen, das die Exzellenz aller Uhrmacherberufe feiert."

Raymond Loretan, Präsident der GPHG-Stiftung
Raymond Loretan, Präsident der GPHG-Stiftungeuronews

Die Gewinner der 23. Ausgabe werden am 9. November hier in Genf bekannt gegeben. 90 Zeitmesser stehen im Wettbewerb. 

Was haben die Uhrmacher zu bieten?

Zu den Marken, die in diesem Jahr herausstechen, gehört Chopard aus dem Genfer Becken. Das 1860 gegründete unabhängige Haus gewann bereits 2017 die Aiguille d'Or dank seiner berühmten LUC Full strike. 

In diesem Jahr sind vier seiner Kreationen nominiert. Wie diese Neuauflage des ersten Zeitmessers der Kollektion L.U.C., benannt nach dem Gründer Louis-Ulysse Chopard aus recyceltem Stahl. 

"Zu unseren großen Werten gehören seit jeher Kreation und Forschung. Das Streben, mit Materialien zu arbeiten, die für die Uhren- und Schmuckindustrie völlig neu sind, sowie das Streben, außergewöhnliche Uhrwerke zu kreieren und zu entwickeln", erklärt Caroline Scheufele, Vizepräsidentin bei Chopard. "Bei Chopard strebt man immer nach Ästhetik, natürlich mit Innovation und Schönheit, und nicht unbedingt, wie man im Englischen sagt, 'to be loud'".

Chopard ist bekannt für seine Virtuosität in der Goldschmiedekunst. Edelsteine und Edelmetalle werden mit Geduld und Können zusammen verarbeitet. Die Marke, die ihre Goldlegierungen selbst herstellt, hat sich verpflichtet, nur ethisch einwandfreies Gold für ihre Uhren und Schmuckstücke zu verwenden. Pauline Evequoz, Leiterin der Abteilung unternehmerische Nachhaltigkeit bei Chopard, sagt:

"Wir haben eindeutig eine Entwicklung bei unseren Kunden in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen festgestellt: Es werden mehr Fragen in den Geschäften gestellt, das ist sicher, auch wenn es je nach Markt Unterschiede gibt. Aber es liegt auch in unserer Verantwortung als Unternehmen, das sein Nachhaltigkeitsprogramm fördert, die Kunden anzusprechen und mit ihnen über diese Themen zu diskutieren, um sie zu sensibilisieren und in die Lage zu versetzen, ihre Konsumentscheidungen zu treffen."

Pauline Evequoz, Leiterin der Abteilung unternehmerische Nachhaltigkeit bei Chopard
Pauline Evequoz, Leiterin der Abteilung unternehmerische Nachhaltigkeit bei Chopardeuronews

Auch IWC ist mit vier Exponaten vertreten

Insgesamt 56 Marken sind dieses Jahr beim Grand Prix vertreten. Schaffhausen, nahe der deutschen Grenze ist die Heimat von IWC, drei Buchstaben, die Uhrenliebhabern ein Begriff sind. Das Haus, das für seine Uhrmacherkunst und seine fortschrittlichen Materialien bekannt ist, stellt ebenfalls vier Exponate aus.

Darunter zwei Uhren mit ewigem Kalender: die Fliegeruhr Lake Tahoe mit weißem Keramikgehäuse und die elegante Portofino, die unter ihrem Zifferblatt ein Juwel der Uhrentechnik verbirgt.

"Wir sind davon überzeugt, dass alles, was wir hier schaffen, die Zeit überdauern wird", erzählt Christian Knoop, Kreativ-Direktor bei IWC Schaffhausen. "Und dieses Überdauern bezieht sich nicht nur auf die Dauerhaftigkeit und Langlebigkeit der Materialien und Kreationen, sondern auch auf den Traum vieler unserer Kunden, Produkte zu kaufen, die für Generationen gemacht sind. Und das kommt für mich in unseren immerwährenden Kalendern auf das Schönste zusammen."

Christian Knoop, Kreativ-Direktor bei IWC Schaffhausen
Christian Knoop, Kreativ-Direktor bei IWC Schaffhauseneuronews

IWC präsentiert auch zwei auffällige Versionen ihres ikonischen Modells "Ingénieur", das vor über 50 Jahren vom Uhrendesigners Gérald Genta entworfen wurde. 

"Jede neue Kollektion ist im Grunde eine Gratwanderung zwischen Vergangenheit und Zukunft", findet Christian Knoop. "Wir zollen dem Tribut, was IWC ausmacht, was wiedererkennbar ist, was mit der Marke assoziiert wird, aber wir bringen auch viele Ideen ein und überraschen unsere Kunden mit Innovationen. Und diese Idee, ein sehr reines, reduziertes Design mit höchster Präzision und Robustheit zu kombinieren, liegt auch heute noch vielen unserer Uhren zugrunde."

Auf dem Ausstellungsgelände finden bis zum 9. November Veranstaltungen statt, um die Geschichte und die Leidenschaft für die Uhrmacherkunst mit allen, vor allem mit den Jüngsten, zu teilen.

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