Filmfestival in Thessaloniki: Fokus auf eine stille Kunst

Eine Ausstellung auf dem Festival widmet sich den "Spielregeln" der Pandemie.
Eine Ausstellung auf dem Festival widmet sich den "Spielregeln" der Pandemie. Copyright Euronews
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Von Yorgos Mitropoulos
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Beim 62. Internationalen Filmfestival Thessaloniki steht der Filmschnitt im Mittelpunkt. Außerdem geht es um die "Spielregeln" der Pandemie.

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"Die Regeln des Spiels" ist das Motto des 62. Filmfestivals im griechischen Thessaloniki, eine Anspielung an die immer neuen Regeln in der Corona-Pandemie. Auch eine Ausstellung auf dem Festival widmet sich dem Thema. 

Dazu Festivaldirektor Orestis Andreadakis: "Weil das Festival wieder in Kinos stattfinden kann und wir wieder eine gemeinsame Kino-Erfahrung mit einer kollektiven Erinnerung haben können, haben wir Jean Renoir's Film ,Die Spielregel' ausgesucht, der 1939, zwei Monate vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, zum ersten Mal gezeigt wurde. Es gibt so viele Gemeinsamkeiten mit unserer Zeit. Wir erleben das Ende einer Ära und den Beginn einer neuen, in der es neue Regeln für neue Spiele auf der ganzen Welt braucht."

In diesem Jahr widmet sich das Filmfestival vor allem dem Filmschnitt. Berühmte Cutter:innen aus der ganzen Welt sprechen in Thessaloniki über ihre Arbeit. Das Festival ehrt damit eine Kunst, die wenig im Rampenlicht stehe, aber eine große Bedeutung für das Filmerlebnis hat.

Cutter Yorgos Mavropsaridis: "Ich gehe immer vom Zuschauer aus"

Unter den Gästen, die eine Masterclass geben, ist auch der griechische Cutter Yorgos Mavropsaridis, der für seine Arbeit am Historiendrama "The Favourite" 2019 für den Oscar nominiert wurde. Mavropsaridis: "Die Beziehung zum Regisseur ist für mich wichtig, weil ich versuche zu vermitteln, zu interpretieren, so dass aus einer Idee oder einem Konzept ein Gefühl entsteht. Ich gehe immer vom Zuschauer aus. Ich frage mich, wie wir ihm helfen können, alle Dinge, die wir ihm geben, zusammenzufügen, so dass die Einheit entsteht, die wir Film nennen."

Auch Raúl Mora gibt auf dem Festival eine Masterclass. Der spanische Cutter und Regisseur ist unter anderem für seine Mitarbeit am Netflix-Serienhit "Haus des Geldes" bekannt. "Wir haben mit allen Cuttern von "Haus des Geldes" oft über die Bedeutung unserer Arbeit für diese Serie diskutiert", so Mora. "Um ehrlich zu sein, wissen wir es nicht genau. Was wir wissen ist, dass der Schnitt in dieser Serie sehr wichtig ist, weil es viele parallel laufende Handlungen gibt. Das macht den Schnitt sehr wichtig."

Das Internationale Filmfestival von Thessaloniki läuft noch bis Sonntag.

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