Grün ist "in" in Brüssels Lokalpolitik

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Von Gregoire Lory
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Nach der jüngsten belgischen Kommunalwahl sind in der Stadt Brüssel erstmals die Grünen stärkste politische Kraft

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In der belgische Hauptstadt Brüssel sind bei der jüngsten Kommunalwahl erstmals die Grünen als stärkste politische Kraft hervorgegangen.

Eigentlich kein Wunder, denn für viele Bürger hier wird das Thema Umwelt seit langem sehr groß geschrieben.

Bertrand Wert lebt an einer stark befahrenen Straße und hat sein eigenes Meßgerät für die Luftqualität installiert.

Dadurch würden Feinstaubpartikel gemessen, erklärt er. Es erlaube, Echtzeitdaten zu bekommen und diese Daten mit denen von anderen individuellen Meßstationen zu vergleichen.

Brüssel hat elf offizielle Meßstationen - für Bertrand Wert nicht genug.

Die Luftqualität in Brüssel sei sehr schlecht und manchmal gebe es Tage, da sei sie sogar äußerst gefährlich.

Im Hinterhof seines Wohnhauses befindet sich ein Kompostgarten für alle umliegenden Bewohner.

Er wird von den Nachbarn regelmäßig unterhalten.

Der Kompost wandert schließlich in einen gemeinsamen Gemüsegarten.

Das Projekt sei ein ungeahnter Erfolg, so Wert.

Eine großartige Erfahrung auch jenseits des Umweltschutzes, die die Menschen einander näher gebracht habe. Nicht nur bei der Ernährung. Viele Nachbarn sprächen nicht dieselbe Sprache, aber hätten schon Rezepte ausgetauscht.

Das bringe die Menschen zusammen.

Der Stadtteil Ixelles hat bei den Wahlen wesentlich zu einer politischen grünen Welle in Brüssel beigetragen.

Für den neuen grünen Bürgermeister Christos Doulkeridis eine logische Konsequenz aus den Problemen in Großstädten.

Die Folgen des Klimawandels seien in städtischen Ballungsräumen ganz konkret zu spüren. Aber es gehe den Grünen nicht nur ums Klima, sondern auch um soziale Prioritäten und um das Zusammenleben allgemein. Die Grünen wollten ein vorurteilsfreies Miteinander mit Fremden, sie wollten Offenheit und Toleranz.

Für den Bürgermeister ergänzen sich städtische Soziologie und Umweltschutz.

Politisch hofft er, dass die Grünen erst am Anfang ihres Erfolges stehen, um gesellschaftliche Veränderungen durchzusetzen.

Journalist • Stefan Grobe

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