Angehender EU-Klimakommissar: "Müssen Großteil der Treibhausgase einsparen"

Während der Anhörung im europäischen Parlament
Während der Anhörung im europäischen Parlament Copyright Philippe BUISSIN/ European Union 2023 - Source : EP
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Von euronews mit dpa
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Kritiker werfen ihm zu große Industrienähe vor, doch der angehende Klimakommissar Wopke Hoekstra gab sich bei seiner Anhörung vor dem Umweltausschuss des EU-Parlaments große Mühe, die Vorbehalte auszuräumen.

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Im EU-Parlament hat sich der angehende Klimakommissar Wopke Hoekstra den Fragen des Umweltausschusses gestellt. Er soll Nachfolger von Frans Timmermans werden. Kritiker werfen dem Christdemokraten allerdings managelnde Kompetenz und zu große Industrienähe vor. Bei seiner Anhörung versucht Hoekstra, die Bedenken zu zerstreuen.

Wopke Hoekstra: “Mit dem europäischen "Grünen Deal" haben Präsidentin von der Leyen und ihr früherer Vizepräsident Timmermans die Grundlage gelegt für die grüne Transformation in Europa. Ich versichere Ihnen, dass dieser "Grüne Deal" genau so weitergeht. Ich habe vor, alle Vorhaben in dieser Hinsicht fertigzustellen. Ich bin aber nicht nur ein Verwalter. Das wäre nicht angemessen, angesichts der Größe der Herausforderungen.”

Angehender Klimakommissar war bei Shell und McKinsey

Hoekstra hatte er einige Jahre für den Öl-Konzern Shell gearbeitet Während der Corona-Pandemie hatte er als Finanzminister der Fluggesellschaft KLM Milliarden-Hilfen zuerkannt.

Der grüne Europaabgeordnerte Michael Bloss: “Die Frage ist, wird die europäische Volkspartei mit ihrer Anti-Grünen-Politik weitermachen und gegen alle Klimagesetze stimmen oder werden wir eine ambitionierte Klimapolitik bekommen? Er muss da mehr überzeugen. Er hat schön gesprochen, aber wenig Konkretes gesagt. Ich werde versuchen, ihn festzunageln.”

Hoekstra sagte in der Anhörung, die EU müsse in den kommenden gut 15 Jahren den Großteil ihrer Treibhausgase einsparen. Empfohlen werde, bis 2040 mindestens 90 Prozent im Vergleich zu 1990

Der christdemokratische Europaabgeordnete Peter Liese: “Er muss den Umweltausschuss überzeugen. Deswegen macht er Zugeständnisse, die ich nicht immer mag. Wir sind nicht so begeistert davon, das Ziel für 2040 jetzt schon festzuschreiben.”

"Nichts wird so bleiben, wie es war"

Hoekstra sagte bei der Anhörung, es gebe für keinen der Sektoren ein Entrinnen vor der Umstellung auf eine klimafreundliche Wirtschaft. Dies gelte für die Industrie, für Bürger, die Schifffahrt, Luftfahrt und auch für die Landwirtschaft. "Es wird nicht so bleiben, wie es war, der Weg, wie wir heute Landwirtschaft betreiben", so der designierte Kommissar.

Eine Abstimmung im Plenum findet nur dann am Donnerstag statt, wenn sich mindestens zwei Drittel der Ausschussmitglieder für den Kandidaten aussprechen. Sollte dies nicht der Fall sein, können die Ausschüsse zusätzliche Informationen anfordern. Wenn das weiterhin nicht ausreicht, um die Abgeordneten zu überzeugen, kann in einem letzten Schritt eine neue Anhörung beantragt werden.

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