Attentat auf Macron geplant? Deepfake will ukrainische Regierung verunglimpfen

In unserem Deep-Fake-Beispiel spielt er eine Rolle. Emmanuel Macron.
In unserem Deep-Fake-Beispiel spielt er eine Rolle. Emmanuel Macron. Copyright Christophe Ena/AP Photo
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Von Sophia Khatsenkova
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Das Team der euronews-Sendung The Cube hat sich ein Deepfake-Video angesehen, das sich als seriöser Nachrichtenbeitrag tarnt. Wir zeigen, woran solche Fälschungen erkennbar sind.

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Hat der französische Präsident Emmanuel Macron seinen Besuch in Kiew aus Sicherheitsgründen abgesagt? Wegen eines Anschlags, geplant von der ukrainischen Regierung?

Diese Behauptung machte zuletzt in den Sozialen Netzwerken die Runde. Was steckt dahinter? The Cube hat sich das genauer angesehen. 

Was war geschehen?

Macron hatte seinen Besuch in der Ukraine in der vergangenen Woche verschoben. Sicherheitsgründe, so hieß es. Ohne jeden weiteren Kommentar.

Es dauerte nicht lange, da brodelte die Gerüchteküche. Eine Behauptung, die im Nachrichtenkanal France24 gelaufen sein soll: Macron sagte ab, weil Kiew ein Attentat auf ihn plante.

Dieser schlecht gemachte Nachrichtenbeitrag sorgte für Aufregung. Interessant auch: Nachrichtenmoderator Julien Fanciulli hat diese Worte so nie gesagt.

Denn hierbei handelt es sich um ein Beispiel eines sogenannten Deep Fakes. Die Videoaufnahmen einer Person werden digital verändert. So scheint die Person Sätze zu sprechen, die sie so aber nie gesagt hat. Dabei kommt Künstliche Intelligenz zum Einsatz. Das Ziel: Falsche Informationen verbreiten. Fake News.

Laut Nachrichtensender France24 wurde dieser Bericht so nie gesendet. Doch wer oder was steckt hinter dieser Manipulation? Zuerst erschienen war das Video in der vergangenen Woche auf pro-russischen Telegram-Kanälen.

Regierungsnahe Zeitung in Russland verbreitete den Fake

Dann wurde es durch die regierungsnahe russische Tageszeitung Iswestija aufgegriffen. In diesem Medium werden regelmäßig Falschinformationen über Russlands Angriffskrieg in der Ukraine verbreitet.

Der Artikel zitiert diesen X-Nutzer. Das zugehörige Konto war im September 2023 kreiert worden. Seither werden auf dem Kanal pro-russische und zahlreiche antisemitische Inhalte publiziert, wie der Investigativjournalist Christo Grozev berichtet.

Ex-Präsident und Ministerpräsident Dimitri Medwedew teilte die Falschinformtionen auf X, danach ging der Post erst recht viral.

Wie kann man aber einen Video-Deep-Fake als solchen entlarven? Im Fall des angeblichen France24-Videos erkennt man, dass die verwendete Audiospur mit dem Video nicht lippensynchron ist.

Außerdem wirkt die Stimme des Moderators roboterhaft und nicht sehr natürlich.

Wer des Französischen mächtig ist, erkennt einige Ungeschicktheiten innerhalb der Sätze.

Und: Eine einfache Onlinerecherche hilft in vielen Fällen weiter. Der Blick auf die Webseiten renomierter Medien wird zeigen, ob auch dort über angebliche Vorfälle berichtet wird.

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