Stockholm: Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov bekommen Chemie-Nobelpreis

Das ist er: der Nobelpreis
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Von Euronews
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Die Wissenschaftler Moungi G. Bawendi, Louis E. Brus und Alexei I. Ekimov werden für die "Entdeckung und Synthese von Quantenpunkten" ausgezeichnet.

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Die drei Wissenschaftler Moungi G. Bawendi, Louis E. Brus und Alexei I. Ekimov bekommt in diesem Jahr den Nobelpreis für Chemie für die "Entdeckung und Synthese von Quantenpunkten".

Die auch künstliche Atome genannten Strukturen werden unter anderem in modernen Fernsehern verwendet und sind für Quantencomputer wichtig. Ekimov, 78, und Brus, 80, sind frühe Pioniere der Technologie, während Bawendi, 62, für die Revolutionierung der Produktion von Quantenpunkten verantwortlich ist.

Heiner Linke, Mitglied des Nobelkomitees für Chemie, hob die Forschung der drei Preisträger hervor: „Heute sehen wir kommerzielle Anwendungen, zum Beispiel in Fernsehbildschirmen, wo Quantenpunkte verwendet werden, um die RGB-Farben zu erzeugen, aus denen sich jedes Pixel zusammensetzt. Wir sehen sie in Beleuchtungsquellen mit LED-Licht. Das blaue Licht wird in ein Licht umgewandelt, das von Menschen als angenehm empfunden wird. Sie werden auch häufig in der biomedizinischen Bildgebung eingesetzt, in diesem speziellen Beispiel, um das Gefäßsystem eines Tumors sichtbar zu machen.“

Bawendi sagte auf der Pressekonferenz, er sei "sehr überrascht, müde, schockiert, unerwartet und sehr geehrt".

Ein Trio wurde auch 2022 ausgezeichnet

Bereits 2022 hatte ein Trio den Chemie-Nobelpreis erhalten: Morten Meldal (Dänemark), Barry Sharpless (USA) und Carolyn Bertozzi (USA) trugen nach Einschätzung der Akademie in Stockholm maßgeblich zur sogenannten Click-Chemie bei, mit der Biomoleküle vergleichsweise einfach miteinander verbunden werden können.

Die Nobel-Stiftung hat das Preisgeld in diesem Jahr um 10 Prozent auf 11 Millionen Kronen (umgerechnet etwa 950.000 Euro) erhöht. Zusätzlich zum Preisgeld erhalten die Preisträger eine 18-karätige Goldmedaille und ein Diplom, wenn sie bei der Preisverleihung im Dezember ihren Nobelpreis entgegennehmen. Das Geld stammt aus einem Vermächtnis des Preisstifters, des 1896 verstorbenen schwedischen Erfinders Alfred Nobel.

Namen der Preisträger schon vorab durchgesickert

Für etwas Ärger sorgte eine Pressemeldung, in der die Namen der künftigen Preisträger schon vorab veröffentlicht wurden. „Es gab eine Pressemitteilung, die aus noch unbekannten Gründen verschickt wurde. Wir waren heute Morgen sehr aktiv, um herauszufinden, was genau passiert ist", sagte Hans Ellegren, der Generalsekretär der Akademie, auf der Pressekonferenz, auf der der Preis bekannt gegeben wurde. "Das ist sehr bedauerlich, wir bedauern, was passiert ist.“

So bekommt man den Nobelpreis

Die Akademie, die die Physik-, Chemie- und Wirtschaftspreise vergibt, bittet ein Jahr im Voraus um Nominierungen von Tausenden von Universitätsprofessoren und anderen Wissenschaftlern in aller Welt.

Ein Komitee für jeden Preis erörtert dann die Kandidaten in einer Reihe von Sitzungen während des Jahres. Am Ende des Prozesses legt das Komitee dem gesamten Kollegium einen oder mehrere Vorschläge zur Abstimmung vor. Die Beratungen, einschließlich der Namen der Nominierten, die nicht zu den Gewinnern gehören, werden 50 Jahre lang vertraulich behandelt.

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