Jesiden schlagen wieder Alarm: "Wir werden von allen Seiten von ISIL angegriffen"

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Von Euronews
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“Wir werden von allen Seiten von ISIL angegriffen. Bittet für uns um Luftunterstützung.” Solche und ähnliche Hilferufe aus dem Sindschar-Gebirge im Norden des Irak erhalten die in Deutschland lebenden Jesiden seit einigen Tagen. Dort kämpfen inzwischen mehrere Jesiden aus Deutschland wie Yassir Kassem Khalaf, der seine Hilferufe auch über facebook verbreitet.

Die Jesiden fürchten auch um ihr zweitwichtigstes Heiligtum, den Schrein von Scherfedin, der mitten im umkämpften Gebiet liegt.

In einem Flüchtlingslager in der kurdischen Stadt Zhako im Irak wollten Jesiden laut der Internetseite Ezidipress mit einer Demonstration darauf aufmerksam machen, dass sie ein weiteres Massaker der ISIL befürchten. Es kam zu Auseinandersetzungen mit den kurdischen Sicherheitskräften. Die jesidische Internetseite berichtet weiter, dass die Stimmung wegen der schwierigen Lebensbedingungen und des nahenden Winters ohnehin schon angespannt sei.

Auch im Sindschar-Gebirge regnet es seit Tagen. Dadurch wird die Flucht der Menschen, die sich dort noch oder wieder aufhalten erschwert. Die Flüchtlinge können offenbar auch nicht wie im Sommer mit Hubschraubern versorgt werden. Schon damals gab es eine Polemik darum, inwieweit die Peschmerga den Jesiden überhaupt geholfen haben.

Jetzt schlagen die Jesiden in Deutschland wieder Alarm. Sie wollen, dass die internationale Staatengemeinschaft den Jesiden im Norden des Irak hilft und ihre Kämpfer dort bewaffnet. Bei den Gefechten um das Heiligtum Scherfedin seien bereits etwa 20 jesidische Kämpfer getötet worden, berichten in Deutschland lebende Jesiden.

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