Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi will es Unternehmen leichter machen, Angestellte zu entlassen, um sie zu Neueinstellungen zu bewegen. Außerdem soll es möglich werden, Beschäftigten bei gleichbleibender Bezahlung eine andere Arbeit zuzuweisen.
Dazu traf sich Renzi in Rom mit führenden italienischen Wirtschaftsvertretern.
Der 39-Jährige und seine Mitte-Links-Regierung stehen durch andauernde Proteste gegen die geplante Arbeitsmarktreform unter Druck.
Nachdem Renzi den strengen Kündigungsschutz als ein Hauptproblem der italienischen Wirtschaftsmisere ausgemacht hat, haben zwei große Gewerkschaften für den 12 Dezember zu einem Streik in allen öffentlichen und privaten Bereichen aufgerufen:
“Die Wahrheit ist, dass Renzi keinen Rückhalt bei den Arbeitern und den Erwerbslosen in Italien hat,” so der Chef der Metall-Gewerkschaft FIOM. “Wenn Renzi dieses Land wirklich verändern will, dann muss er das gemeinsam mit den Arbeitern machen und mit denjenigen, die Italien auch tatsächlich verändern wollen.”
Die Gewerkschaften fordern neben der Beibehaltung des Kündigungsschutzes eine Erhöhung der seit Jahren eingefrorenen Gehälter im öffentlichen Dienst sowie genügend Finanzmittel für eine grundlegende Reform der öffentlichen Verwaltung.
Die Arbeitslosenquote liegt in Italien bei 12,6, die Jugendarbeitslosigkeit bei 44,2 Prozent.