Zehntausende Mazedonier demonstrieren gegen Regierung

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Von Euronews mit dpa
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Zehntausende Menschen haben in der mazedonischen Hauptstadt Skopje für den Rücktritt der Regierung demonstriert. Sie warfen dem seit 2006 zunehmend

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Zehntausende Menschen haben in der mazedonischen Hauptstadt Skopje für den Rücktritt der Regierung demonstriert. Sie warfen dem seit 2006 zunehmend autoritär regierenden Ministerpräsidenten Nikola Gruevski vor, in Korruption und Kriminalität verstrickt zu sein. “Tschüss Nikola”, “Rücktritt” und “Freiheit” war auf Transparenten zu lesen. Die Menschen waren trotz vieler von der Regierung veranlasster Blockaden aus dem ganzen Land angereist.

Warum eigentlich F.Y.R.O.M?

  • 1991 hatte sich die jugoslawische Teilrepublik Mazedonien unter dem Namen Republik Mazedonien für Unabhängig erklärt. Seitdem gibt es Streit über den Staatsnamen mit Griechenland.
  • Die Regierung in Athen befürchtet Gebietsansprüche Mazedoniens auf die griechische Region Makedonien.
  • Wegen des Streits gibt es einen provisorischen Staatsnamen, den auch die Vereinten Nationen anerkannt haben: ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien. Auf englisch: The former Yugoslav Republic of Macedonia (F.Y.R.O.M.)
  • Die Vereinten Nationen forderten beide Länder allerdings auf, eine friedliche Lösung im Namenskonflikt zu finden.

Ein junger Mann meint: “Wir brauchen dringend eine andere Regierung. Alles läuft falsch.” Eine Studentin sagt: “Diese Regierung muss abtreten. Der Regierungschef soll verschwinden. Und seine Minister soll er gleich mitnehmen.”

Die Opposition, die seit über einem Jahr wegen angeblich gefälschter Wahlen das Parlament boykottiert, veröffentlicht seit Monaten illegal abgehörte Telefonate Gruevskis mit seinen engsten Mitarbeitern. Damit soll unter anderem bewiesen werden, dass die Regierung 20.000 Bürger gesetzeswidrig bespitzelt, Journalisten und die Justiz unter Druck setzt, Kritiker drangsaliert und zum Teil umbringen lässt, in illegale Bank- und Baugeschäfte verwickelt ist und von ausländischen Firmen Bestechungsgelder von Dutzenden Millionen Euro verlangt hat. Der Regierungschef bezeichnet die Telefonate als gefälscht.

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