Chinas Regierung stemmt sich gegen Börsen-Crash

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Börsenturbulenzen in China Die Börsen in China haben sich ein wenig erholt. Um weitere Kursverluste zu verhindern hat die kommunistische Regierung in

Börsenturbulenzen in China

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Die Börsen in China haben sich ein wenig erholt. Um weitere Kursverluste zu verhindern hat die kommunistische Regierung in Peking zahlreiche Aktien vom Handel ausgenommen.

Die Regierung fürchtet, dass sich ein Börsencrash auf die Stabilität des Landes auswirken könnte und versucht, gegenzusteuern. In den vergangenen drei Wochen stürzten die Börsen in China um mehr als 30 Prozent ab, nach einem langen Aktienboom.

Am Freitag schienen sich die Maßnahmen auszuzahlen: Der Leitindex Shanghai Composite verzeichnete einen Anstieg von 4.59 Prozent. Der Shenzhen Index schloss mit einem Hoch von 4,86 Prozent.

Die Regierung in Peking versucht die Kräfte des Aktienmarktes zu bändigen, damit die Realwirtschaft nicht Schaden nimmt. Sie hat bestimmte Aktienverkäufe verboten, die Liquidität im Markt erhöht und die Konjunktur gestützt.

Chinas Regierung hat zudem angekündigt, dass sie umgerechnet 36 Milliarden Euro in Bereiche der Wirtschaft, die dringend eine Finanzspritze nötig hätten, investieren werde. Um welche Bereiche es sich handelt und ob es einen Zeitplan gibt ist noch unklar.

Analyse: “Die Verlangsamung von Chinas Wirtschaft ist nicht gefährlich.”

Um die Turbulenzen an den chinesischen Börsen besser zu verstehen, sprechen wir nun mit Nour el deen al Hammoury, Chefmarktstratege bei ADS securities in Abu Dhabi.

Daleen Hassan, euronews:
“Was halten Sie von den Ereignissen auf den chinesischen Märkten? Wird die Erholung von Dauer sein?”

Nour el deen al Hammoury:
“Die Wirschaft hatte sich jüngst verlangsamt. Das schürte die Ängste der Anleger und führte dazu, dass sich von der Börse zurückziehen und ihr Geld woanders, wo es sicherer ist, anlegen. Doch die Behörden sind eingeschritten, um das Ausbluten zu stoppen. Höchstwahrscheinlich werden sie erneut Maßnahmen ergreifen, falls wieder etwas schief läuft.
Charttechnisch gesehen ist der Shanghai Composite Index um 30 Prozent gefallen. Doch das Wichtigste ist, dass der Leitindex sich wieder erholt und in den vergangenen Tagen mehr als acht Prozent zugelegt hat. Er ist über seinem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt. Das ist kurz- und mittelfristig sehr wichtig. Bislang ist der Leitindex nicht unter den gleitenden Durchschnitt gefallen, die Aussicht ist demnach positiv.
Das könnte auch erklären, warum der Leitindex sich in der vergangenen Woche erholte. Solange sich der Index über dem gleitenden Index befindet, ist die Aussicht kurz- und mittelfristig positiv.

Daleen Hassan, euronews:
“Glauben Sie, dass die Reaktionen auf die Börsenturbulenzen in China im vergangenen Monat übertrieben waren? Wie hat sich das auf die Börsen im Nahen Osten und in Nordafrika ausgewirkt?”

Nour el deen al Hammoury:
“China ist eine der größten Volkswirtschaften und es hat den Wiederaufschwung nach der Finanzkrise angetrieben. Aus diesem Grund beängstigt die Verlangsamung der Wirtschaft die Anleger. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass diese Verlangsamung weder besonders stark noch besonders gefährlich ist. Chinas Wachstum beträgt immer noch 7 Prozent. Das ist die höchste Wachstumsrate weltweit. Aus diesem Grund sollten die Anleger nicht überreagieren und keine Panik auslösen.
Was die Märkte im Nahen Osten anbelangt, machen sich die Ereignisse in China und in Griechenland natürlich bemerkbar. Doch in dieser Woche befeuerte die Hoffnung auf eine Einigung im Schuldenstreit zwischen Griechenland und der EU einen Kursaufschwung.”

Ägypten auf der Suche nach Dollar

Die Bank Misr will mithilfe einer Anleihe 500 Millionen US-Dollar zusammenbekommen. In rund drei Monaten will sie damit an die internationalen Märkte gehen. Die Bank verhandelt derzeit mit internationalen Instituten und dem Golf-Kooperationsrat, um den für den Anleihen-Verkauf zu werben. Jüngsten Informationen zufolge soll die Anleihe eine Dauer von fünf Jahren haben.

Nach einer fünfjährigen Pause aufgrund von wirtschaftlicher und politischer Instabilität kehrte Ägypten im vergangenen Monat auf den internationalen Schuldenmarkt zurück.

Die ägyptischen Banken versuchen, Dollars ins Land zu bringen. Derzeit ist die Währung knapp und es hat sich ein riesiger Schwarzmarkt entwickelt. Das gefährdet den wirtschaftlichen Aufschwung. Die Inflation im Land ist unterdessen leicht gesunken.

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