In Portugal ist der ehemalige Chef der Banco Espirito Santo, Ricardo Salgado, im Zusammenhang mit Ermittlungen zum Zusammenbruch der Bank vor einem
In Portugal ist der ehemalige Chef der Banco Espirito Santo, Ricardo Salgado, im Zusammenhang mit Ermittlungen zum Zusammenbruch der Bank vor einem Jahr zu Hausarrest verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt ihn unter anderem der Urkundenfälschung, Untreue, Steuerhinterziehung und Geldwäsche und schickte ihn nach einem Verhör am Montag vor den Untersuchungsrichter. Dieser habe seinen Mandanten zwölf Stunden verhört, so Salgados Anwalt Francisco Proença de Carvalho. Der Verteidiger bezeichnete den Hausarrest ohne elektronische Fußfessel als unverhältnismäßig und kündigte Berufung an. Salgado hatte bei einer Parlamentsanhörung im Dezember bestritten, Anweisungen zur Bilanzfälschung gegeben zu haben.
Die Banco Espirito Santo war vor einem Jahr an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gerutscht. Der Staat wickelte die faulen Kredite in einer Bad Bank ab und schuf eine neue Bank, die Novo Banco. Dafür wurden fast vier Milliarden Euro aus Staatsgeldern bereitgestellt. Die Justiz leitete Ermittlungen ein. Es laufen Verfahren gegen sechs weitere Bänker aus dem Umfeld Salgados. Auch die Zentralbank hat Verfahren gegen Personen laufen, die leitende Angestellte der Banco Espirito Santo waren. Sie verdächtigt Salgado “bösartiger Handlungen” und eines “ruinösen Managements”.
Salgado war bereits im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit einer anderen Finanzaffäre wegen des Verdachts auf Geldwäsche verhaftet und gegen eine Zahlung von drei Millionen Euro freigelassen worden.