Spanien vor der Wahl: Heftiger Schlagabtausch bei TV-Duell

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Von Euronews
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Sechs Tage vor den Wahlen in Spanien haben sich die Spitzenkandidaten der beiden großen Parteien bei einem Fernsehduell einen harten Schlagabtausch

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Sechs Tage vor den Wahlen in Spanien haben sich die Spitzenkandidaten der beiden großen Parteien bei einem Fernsehduell einen harten Schlagabtausch geliefert. Ein Streitpunkt war das Thema Wirtschaft. Der konservative Regierungschef Mariano Rajoy verwies auf das Wachstum. Nach der Krise habe sich das Land unter seiner Führung erholt. Rajoy: “Wer spricht heute noch über Rettungspakete? Niemand. Wer spricht heute noch von einer Pleite? Niemand. Aber das Wichtigste ist doch: Als ich an die Regierung kam, haben jeden Tag 1500 Spanier ihren Job verloren, jetzt finden täglich 1400 Spanier eine Arbeit.”

Sanchez ließ das nicht gelten. Er beschuldigte Rajoy, zu lügen, wenn er sage, Spanien habe keine Hilfen erhalten. Zudem geißelte er die Reformen der Volkspartei des Regierungschefs: “Ich habe mit Müttern gesprochen, die wütend sind, weil ihre Kinder für 300 Euro im Monat zehn bis zwölf Stunden täglich arbeiten”, so der Sozialist Sanchez, “ein Resultat ihrer Arbeitsmarktreform. Ihr Spanien sieht so aus: Eltern müssen dabei zusehen, wie ihre Kinder entweder auswandern, arbeitslos sind oder ausgebeutet werden.”

Auch beim Thema Korruption wurde Sanchez persönlich. Rajoy hätte zurücktreten müssen, als er vor zwei Jahren beschuldigt wurde, Bestechungsgelder angenommen zu haben. Sanchez: “Ein Ministerpräsident sollte ein anständiger Mensch sein und das sind Sie nicht.” “Es reicht!”, so Rajoy. Sanchez sei noch jung, er könne sich von der Wahlschlappe, die ihn erwarte, erholen, aber nicht von diesen “verachtenswerten, abscheulichen, boshaften Äußerungen”.

Rajoys Volkspartei hatte in den letzten Umfragen ein paar Prozentpunkte Vorsprung vor den Sozialisten – für eine Mehrheit reichen ihre Wählerstimmen aber voraussichtlich nicht. Erstmals könnte Spanien nach dem Ende der Franko-Diktatur von einer Koalition regiert werden. Die Zahl der unentschlossenen Wählerinnen und Wähler ist laut Umfragen hoch.

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