Ungarns Hetzkampagne gegen Flüchtlinge

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Von Euronews
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Ungarn bezeichnet Flüchtlinge als "Kriminelle, Eindringlinge und Terroristen". Die Vereinten Nationen fordern nun dieser aufrührerischen Hetzkampagne ein Ende zu setzen.

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Ungarn muss aufhören, Furcht, Intoleranz und Xenophobie gegenüber Flüchtlingen anzustacheln, so die Internationale Flüchtlingsorganisation.

Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen kritisierte Budapest gemeinsam mit zwei weiteren internationalen Organisationen wegen der rechtspopulistischen Werbekampagne der ungarischen Regierung

Die zweimonatige Initiative, die sich über Weihnachten und Neujahr erstreckt, bezeichnet die Menschen, die vor Krieg und Konflikten fliehen als ‘Kriminelle, Eindringlinge und Terroristen’.

Ungarns Außenminister Peter Szijjarto wies die Kritik zurück. Budapests Worte seien wahr, die ungarische Regierung biete Schutz für die Menschen, die ihn wirklich brauchen.

Ungarn war während Europas Flüchtlingskrise an der Frontlinie, “mehr als eine Million Menschen“http://de.euronews.com/2015/12/22/fluechtlinge-und-migranten-mehr-als-eine-million-menschen-kamen-2015-in-die-eu/ durchquerten im Jahr 2015 das Land auf dem Weg in die EU.

Die Mehrheit der Migranten kam in Griechenland an, von dort aus bahnten sie sich ihren Weg in andere Teile Europas, viele wollten nach Deutschland. Das machte Ungarn zum Transitland.

Zahlen von Eurostat zeigen, dass Ungarn rund 176.900 Asylanträge im Jahr 2015 erhalten hat. Im August war der Höhepunkt, mit rund 50.000 Anfragen.

Seitdem Ungarn den Grenzzaun zu Kroatien Mitte Oktober fertiggestellt hatte, sind die Anträge von 30.795 auf 940 im Oktober und November gesunken.

Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen und das Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte (BDIMR) sagten in einem Statement: “Wir drängen Ungarn, seine Praktiken, die Intoleranz, Angst und Xenophobie gegen Flüchtlinge und Migranten schüren, zu unterlassen.”

“Die ungarische Regierung startete eine neue Kampagne im Dezember, die Kriegsflüchtlinge als ‘Kriminelle, Eindringlinge und Terroristen’ darstellt, basierend auf ihrer religiösen Überzeugung und ihren Herkunftsländern.”

Szijjarto sagte der französischen Presseagentur AFP: “Ungarn spricht die Wahrheit. Wir bieten denen, die wirklich in Not sind, Hilfe an. Doch wir können keine Dutzende oder Hundertausende Wirtschaftsflüchtlinge willkommen heißen.”

“Zudem haben wir nie gesagt, dass alle Flüchtlinge Terroristen wären. Doch mit dem unkontrollierten Migrantenfluss hat die Terrorgefahr in Europa zugenommen.”

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