Zika-Virus unter Verdacht: neue Hinweise auf schwere Folgen der Epidemie

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Von  mit Reuters/DPA/ECDC
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Auch Spätfolgen bei Erwachsenen vermutet

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Wissenschaftler haben weitere Hinweise darauf gefunden, dass das durch Mücken übertragene Zika-Virus schwere Fehlentwicklungen bei Neugeborenen hervorrufen kann.

In einer Studie konnten US-Wissenschaftler zwar zunächst keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Virus und der Mikrozephalie genannten Verkleinerung des Schädels bei menschlichen Föten feststellen. Jedoch fanden sie Hinweise darauf, wie das Virus Schäden verursachen könnte.

In einer weiteren Studie aus Rio de Janeiro wird das Virus mit schweren Komplikationen bei der Schwangerschaft und Schäden an Föten in Verbindung gebracht, darunter Verkalkung des Gehirns, Kleinwuchs und Schäden am Zentralen Nervensystem. Auch Totgeburten seien möglich. Unterdessen hat sich die Zahl der Schädelfehlbildungen bei Kindern erkrankter Mütter in Brasilien binnen zwei Wochen verdoppelt. Auch das sehen Wissenschaftler als starken Hinweis auf einen Zusammenhang mit der Infektion. Eine weitere Studie stellte keine entsprechenden Abnormalitäten bei Kindern gesunder Mütter fest.

Spätfolgen auch bei Erwachsenen

Auch bei Erwachsenen steht die Krankheit in Verdacht, Spätfolgen zu hinterlassen. So deutet eine Studie an Patienten aus Französisch-Polynesien auf einen Zusammenhang mit dem Guillain-Barré-Syndrom hin, einer seltenen Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem das Zentrale Nervensystem angreift und lebensbedrohliche Lähmungen hervorruft.

Das Virus hat in Südamerika eine Epidemie ausgelöst. In Brasilien gibt es 640 bestätigte Fälle der Mikrozephalie bei Neugeborenen sowie 4200 weitere Verdachtsfälle. Die Krankheit wird durch Mücken übertragen, bekämpft werden kann es bisher nur durch die Ausrottung der Insekten. Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor allem Schwangere davor, in betroffene Länder zu reisen.

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