50 Prozent würden Merkel wählen - aber wollte sie Türkei-Deal durchboxen?

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Von Kirsten Ripper mit STERN, FT, ROLLINGSTONE, TWITTER
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Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat wieder bessere Umfragewerte. Für ihre Partei sieht es am Sonntag aber eher schwierig aus.

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Angela Merkel hat in einer neuen Umfrage so viel Zustimmung bekommen wie noch nie 2016. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat für Stern und RTL ermittelt, dass 50 Prozent der Deutschen Merkel wählen würden, wenn die Kanzlerin direkt gewählt würde.
Vor wenigen Wochen lag diese Marke bei 48 Prozent.

Auch in einer ARD-Umfrage von Ende Februar war Angela Merkels Popularitätskurve deutlich angestiegen.

Gleichzeitig berichtet die Süddeutsche Zeitung von einem Gesprächsforum der Kanzlerin in Stuttgart vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg unter dem Titel Ich habe gelernt mit dem Spitznamen Mutti zu leben.
Offenbar geht Angela Merkel ziemlich cool mit der Kritik an ihrer Flüchtlingspolitik und den von den Umfragen angekündigten Stimmenverlusten ihrer Partei um.

Auch in einigen deutschsprachigen Pressekommentaren ist die Kanzlerin im Aufwind. Die Poltergeister werden Merkel noch Beifall klatschen meint Andreas Petzold im Stern zum geplanten Deal der EU mit der Türkei.

Die Poltergeister werden Merkel noch Beifall klatschen, sagt andreaspetzold</a>: <a href="https://t.co/HKcVw3qIGs">https://t.co/HKcVw3qIGs</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/DasMemo?src=hash">#DasMemo</a> /hz <a href="https://t.co/EPee6BGI69">pic.twitter.com/EPee6BGI69</a></p>&mdash; stern (sternde) 9. März 2016

In der Financial Times schreibt allerdings Peter Spiegel, Angela Merkel habe den Deal mit dem türkischen Regierungschef Ahmet Davutoglu alleine ausgehandelt und versucht, diesen dann bei den EU-Kollegen durchzuboxen.
Vor gehe sei es Merkel um die Landtagswahlen gegangen, wird ihr in Brüssel vorgeworfen. Die EU trifft sich jetzt auch erst nach dem deutschen Wahlsonntag, um die Flüchtlingsfrage zu diskutieren. Nicht nur Österreichs Kanzler Werner Faymann kritisierte die von seiner deutschen Amtskollegin vorgeschlagene Lösung. Alles nur Kalkül der Kanzlerin?

How big a gamble was Merkel's Turkey deal? Read today's Brussels Briefing with SpiegelPeter</a> <a href="https://t.co/7NamzB0nvV">https://t.co/7NamzB0nvV</a> <a href="https://t.co/zNIadOPiO1">pic.twitter.com/zNIadOPiO1</a></p>&mdash; FT Brussels (ftbrussels) 9. März 2016

Der Beobachter aus der Schweiz spricht von einer “verstörenden, aber machtpolitisch interessanten Lösung”.

#Flüchtlingskrise: #Merkel präsentiert eine verstörende, aber machtpolitisch brillante Lösung: https://t.co/91YqGaHtO2#chfeed

— Thomas Schäubli (@schaeublit) 9. März 2016

In Rolling Stone vergleicht taz-Chefreporter Peter Unfried Angela Merkel mit Winfried Kretschmann. Der grüne Regierungschef von Baden-Württemberg werde gewählt, weil die Leute ihm vertrauen. Merkel vertrauen seit der Flüchtlingskrise Menschen, die vorher nie CDU gewählt haben.

Für Guido Wolf, den weitgehen unbekannten CDU-Kandidaten in Baden-Württemberg, sieht es nicht gut aus.

Wem Angela Merkel am kommenden Montag Blumen verteilt, bleibt abzuwarten.

Aktion am Kanzleramt: Blumen für Merkel, zum Dank für ihre Politik https://t.co/k6s4GgzCtYpic.twitter.com/825Sl9oTqE

— DIE WELT (@welt) 9. März 2016

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