Luxus und Lifestyle in Japan

Luxus und Lifestyle in Japan
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Luxus und Lifestyle: Japan ist immer auf der Suche nach dem neuesten Trend. Welche Firmen haben Erfolg und erkennen den Zeitgeist?

WERBUNG

Japan ist immer auf der Suche nach dem neuesten Trend. Schöne Waren, Köstlichkeiten und Luxusprodukte sind bei den Japanern sehr gefragt. Der Lifestyle-Markt in Japan gehört zu den drei größten weltweit. Für europäische Unternehmen bieten sich viele Möglichkeiten.

Das Luxusviertel Ginza in Tokio, hier hat sich ein österreichisches Familienunternehmen niedergelassen, das weltweit für seine funkelnden Kristalle berühmt ist. In Japan hat es seinen ersten Laden in den 1970er Jahren eröffnet, mittlerweile gibt es 115 Boutiquen der Marke.
Vincent Nelias, der Geschäftsführer von Swarovski in Japan, erklärt: “Die Japaner haben einen eher klassischen Geschmack. Sie mögen delikate Schmuckstücke. Sie lieben natürlich auch die Mode und die Trends, aber wir verkaufen in Japan mehr Schmuckstücke aus unserer klassischen Kollektion.”

Die Luxusläden in Japan müssen nicht nur die Vorlieben der Japaner berücksichtigen, sondern auch die der Touristen. Es reisen z.B viele Chinesen nach Japan. 2014 waren es 2,5 Millionen und 2015 doppelt so viele. “Wir mussten uns anpassen. Jetzt haben wir Angestellte, die chinesisch sprechen. Wir haben spezielle Kollektionen, die sich gut verkaufen. Und wir bedienen sie so, wie sie es wünschen. Es kommt auf die Geschwindigkeit an und wir stellen ihnen Kollektionen vor, die ihnen gefallen werden. Aber wir dürfen die japanischen Kunden nicht vergessen. Sie machen 90 Prozent unseres Geschäftes in Japan aus. Wir müssen sie also sehr gut bedienen,” so Vincent Nelias.

Wenn man im Luxussektor Erfolg haben möchte, muss man die japanische Gastfreundschaft und den ganz besonderen Kundenservice, kurz Omotenashi, verinnerlichern. Und man muss natürlich gewisse japanische Gewohnheiten kennen und verstehen. Ein europäischer Modeschöpfer muss sich beweisen und einen gewissen Erfolg haben, bevor er versucht, in Japan Fuß zu fassen. Am besten ist es, wenn Japan Interesse an seinen Produkten zeigt.

Die Trendexpertin Ako Enomoto erklärt uns zudem, dass sich seit dem verheerenden Erdbeben 2011 viel geändert hat: “Vor 2011 haben wir viel konsumiert. Aber 2011 ist uns wirklich klar geworden, was wir verlieren können. Wir mussten uns fragen, was uns wirklich wichtig ist. Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen, das ist für uns das Kostbarste.”

Die lebhafte Stadt Osaka ist berühmt für ihre lockere Atmosphäre. Eine dänische Möbel- und Deko-Kette hat beschlossen, hier ihren ersten Laden in Asien zu eröffnen. Hirotake Yamamoto, Geschäftsführer von Flying Tiger in Japan, erzählt: “Der Markt in Tokio war zu groß. Wir konnten uns keinen Fehler leisten, und Osaka war der ideale Ort für einen Test. Viele unserer Produkte sind lustig, und das verstehen die Menschen in Osaka gut, denn sie haben viel Humor.”

Der Test war so erfolgreich, dass die Kette mittlerweile 24 Läden im ganzen Land hat und jetzt auch in Tokio vertreten ist. Das ist jedoch erst der Anfang. In den kommenden Jahren will die dänische Marke die Zahl ihrer Boutiquen verdoppeln. Die Dänen verdanken ihren Erfolg u.a. den Ratschlägen der japanischen Außenhandelsförderorganisation JETRO. “Auf diesem Markt haben wir zwei Sachen gelernt. Erstens ist der japanische Markt sehr weit entwickelt. Das heißt, gute Qualität ist sehr wichtig. Zweitens mussten wir spezielle Produkte entwerfen und sie den Bedürfnissen des japanischen Marktes anpassen,” so Hirotake Yamamoto.

Der Luxus- und Lifestyle-Sektor in Japan boomt. Mit dem richtigen Riecher können europäische Marken groß rauskommen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Kann Reisen nachhaltig sein? Industrie stellt auf der ITB Berlin neue Weichen für die Zukunft

EU-Gasdiversifizierung und Aserbaidschans Engagement für grüne Energie Thema der Treffen

Kann Europa schnell elektrifizieren, um seine Energie- und Klimaziele zu erreichen?