Militärputsch in der Türkei gescheitert

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Von Christoph Debets
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Der Militärputsch in der Türkei ist gescheitert.

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Der Militärputsch in der Türkei ist gescheitert. Rund 50 Soldaten, die eine der Bosporus-Brücken, die in Istanbul Asien und Europa verbindet, besetzt hatten, verließen ihre Panzer und ergaben sich. Zuvor hatte die Polizei bereits rund 30 Soldaten in der Nähe des Taksim-Platzes in Gewahrsam genommen. Insgesamt wurden mehr als 2.800 Militärangehörige festgenommen. Fünf Generäle und 29 Obristen wurden ihres Kommandos enthoben.

Nach Angaben von Ministerpräsident Binali Yildirim wurden etwa 20 Putschisten-Anführer getötet und 30 verwundet. Insgesamt gab fast 300 Tote (104 Putschisten mehr als 160 Zivilisten) und 1.440 Verwundete.

Wie die Nachrichtenagentur Anadolu meldet, wurde General Ümit Dündar kommissarisch zum Chef des Generalstabs ernannt. Der bisherige Chef des Generalstabs Hulusi Akar wurde am Samstagmorgen aus den Händen der Putschisten befreit und befindet sich „an einem sicheren Ort“.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan flog aus dem Urlaub an der Südwestküste nach Istanbul. Auf dem Atatürkflughafen bezeichnete er den Putsch am frühen Samstagmorgen als “Hochverrat”. Die Verantwortlichen würden einen hohen Preis zahlen.

Dehşet gecesinden sabaha kalan. #Ankara Atatürk Bulvarı… pic.twitter.com/8yBTBcgBpG

— yurdagül şimşek (@yurdagulsimsek) July 16, 2016

Erdoğan kündigte eine “Säuberung” des Militärs an und rief die Bevölkerung auf, die öffentlichen Plätze nicht zu verlassen, bis sich die Situation wieder normalisiert habe. In Ankara gebe es noch in geringem Ausmaß Widerstand von Putschisten, der aber hoffentlich bald niedergeschlagen sei, sagte er.

Das Hauptquartier der Streitkräfte befindet sich inzwischen wieder unter Kontrolle regierungstreuer Truppen. Vereinzelt leisten Putschisten noch Widerstand. Sie hätten noch einige Hubschrauber unter ihrer Kontrolle, aber keine Kampfjets mehr, hieß es.

In Ankara wurden in der Nähe des Präsidentenpalastes Bomben abgeworfen. Das Parlamentsgebäude wurde in der Nacht von Panzern beschossen. Abgeordnete, die sich in einem Bunker in Sicherheit gebracht hatten, berichteten von drei Treffern. Mehrere Personen seien verletzt worden.

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