Spannende Tage für europäische Mars-Sonde

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Von  mit DPA/Reuters
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Schiaparelli hat Sinkflug auf die Oberflächebegonnen

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Die europäisch-russische Mars-Sonde Schiaparelli hat sich von ihrem Raumschiff Trace Gas Orbiter getrennt und seinen drei Tage dauernden Sinkflug auf den Mars begonnen.

Das Abdocken ist eines der schwierigsten Manöver der Mission. Tatsächlich gelang es nicht ohne Probleme. Am Sonntag meldete die ESA den Verlust des Funkkontaktes. Inzwischen ist aber klar, die Trennung scheint erfolgreich verlaufen zu sein.

Auf dem Mars soll Schiaparelli nach Spuren von Leben suchen, während Trace Gas Orbiter in einer Umlaufbahn bleibt und Messungen der Atmosphäre vornimmt. ESA-Chef Jan Wörner nannte das Projekt den Beginn eines neuen Zeitalters der Mars-Erkundung: “Der Mars hat Zeiten erlebt, in denen das Entstehen von Leben möglich gewesen sein könnte. So findet man dort noch heute Wasser. Die Frage, ob es Leben gab oder gibt, ist daher von großem Interesse”, sagte Wörner kürzlich.

Wer war Giovanni Schiaparelli?

Die Sonde ist nach dem italienischen Astronomen Giovanni Virginio Schiaparelli benannt. Mitte des 19. Jahrhunderts studierte Schiapaarelli Astronomie in Berlin und wurde bald darauf ans Pulkovo-Observatorium in Russland berufen. Später ging er nach Mailand, wo er ab 1862 das Observatorium leitete.

Schiaparelli entdeckte den Asteroiden Hesperia. Bekannt ist aber vor allem eine andere seiner Entdeckungen: die "canali", schmale Linien auf der Marsoberfläche, die andere Astronomen später als künstlich geschaffene Wasserkanäle deuteten. Inzwischen steht fest, dass diese Marskanäle nicht existieren. Sie werden als Lichteffekte auf der Marsoberfläche sowie als optische Täuschungen gedeutet.

mit Britannica/UWGB

Sollte Schiaparelli erfolgreich auf dem Mars landen, wäre es der erste Schritt der Europäer auf den Planeten. Zwar schickten die Briten bereits 2003 eine Sonde zum Mars, diese ging aber bei der Landung verloren.

Die europäisch-russische Sonde Schiaparelli war vor sieben Monaten vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Sie ist nur Teil einer mehrere Milliarden Euro teuren Mission ist nur Teil eines größeren Projektes namens ExoMars: In vier Jahren wollen Russland und die ESA ein Forschungsfahrzeug zum Mars schicken. Es soll das erste Fahrzeug sein, das sich sowohl auf dem Mars herumbewegen, als auch mit einem Bohrer Bodenproben herstellen kann.

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