Russland und Japan streben Wirtschaftskooperation an

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Von Euronews mit DPA
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Keine Einigung im Territorialstreit um die Kurilen-Inseln: Aber Russland und Japan streben eine Wirtschaftskooperation in dem Gebiet an.

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Im Streit um eine Inselgruppe im Pazifik wollen Japan und Russland Gespräche über eine wirtschaftliche Kooperation in dem Gebiet aufnehmen. Das war das Ergebnis zweitägiger Gespräche von Japans Regierungschef Shinzo Abe und Kremlchef Wladimir Putin in Tokio. Einen Durchbruch in dem jahrzehntelangen Territorialkonflikt gab es jedoch nicht.

“Für die Durchführung des Programms auf den Inseln ist eine zukunftsorientierte Denkweise erforderlich. Japan und Russland haben vereinbart, Verhandlungen über ein spezielles System für gemeinsame wirtschaftliche Aktivitäten auf den vier Inseln aufzunehmen”, so Abe.

“Sollte jemand denken, dass wir nur daran interessiert sind, wirtschaftliche Beziehungen zu knüpfen und den Friedensvertrag aufzugeben, so ist das nicht wahr. Meiner Meinung nach ist es das Wichtigste, den Friedensvertrag zu unterzeichnen, denn er würde die Voraussetzungen für eine langfristige Zusammenarbeit in einer historischen Perspektive schaffen”, ergänzte Putin.

Die Inseln zwischen der russischen Halbinsel Kamtschatka und der nördlichsten japanischen Hauptinsel Hokkaido fielen nach dem Zweiten Weltkrieg an die Sowjetunion. Der Streit um die Kurilen-Inseln, die Japan als seine “nördlichen Territorien” bezeichnet, verhindert bis heute den Abschluss eines Friedensvertrages zwischen den beiden Ländern.

Beide Seiten sprachen in einer gemeinsamen Erklärung von einem möglichen “wichtigen Schritt” hin zu einem solchen Friedensvertrag.

Abe, der auf Fortschritte in dem jahrzehntelangen Inselstreit dringt, hatte Putin eingeladen, obgleich Japan und andere G7-Staaten Sanktionen gegen Russland wegen dessen Annexion der Krim 2014 verhängt haben. Für Putin war es seither der erste offizielle Besuch eines G7-Landes.

Ob es jedoch tatsächlich zu gemeinsamen wirtschaftlichen Aktivitäten auf den vier Inseln kommt, gilt wegen der Hoheitsfrage unter Beobachtern als nicht sicher. Während Russland möchte, dass eine Kooperation nach russischem Gesetz erfolgt, will Japan sichergehen, dass eine wirtschaftliche Zusammenarbeit nicht als Anerkennung der russischen Position verstanden wird.

Zum Abschluss des Treffens unterzeichneten beide Staaten eine Reihe von Abkommen in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Sport.

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