Anastasiades drängt auf Lösung für Zypern: "Je früher, desto besser"

Anastasiades drängt auf Lösung für Zypern: "Je früher, desto besser"
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Nikos Anastasiades, Präsident der Republik Zypern, lässt im euronews-Gespräch die Verhandlungen zur Wiedervereinigung des Inselstaates Revue passieren.

WERBUNG

euronews-Reporterin Efi Koutsokosta sprach mit Nikos Anastasiades: Er ist Präsident der Republik Zypern und vertrat den griechisch-geprägten Süden bei den Verhandlungen in Genf.

euronews:
Sie hatten hohe Erwartungen, doch es gab nur die Entscheidung, den Prozess fortzusetzen, sowie Ihr Fazit, dass nur die griechisch-zypriotische Seite einen vollständigen Vorschlag vorgelegt hat. Ist die Gegenseite nicht so sehr an einer Lösung interessiert?

Nikos Anastasiades:
Zuallererst: Wir hatten keine hohen Erwartungen. Wir wollten, dass der Dialog in Gang kommt – und das ist erreicht worden: Vor allem in Bezug auf die territorialen Änderungen, auch wenn wir da unterschiedliche Meinungen vertreten. Was Garantien betrifft, ist es das erste Mal, dass die Türkei an Gesprächen über den Rückzug der Besatzungtruppen teilnimmt. Man kann also wirklich von einem Dialog sprechen.

euronews:
Garantien und Sicherheiten sind wichtige Themen der Verhandlungen – hier gibt es große Meinungsverschiedenheiten. Präsident Erdogan sagte, die Truppen würden Zypern niemals verlassen und sollten als Garant auf der Insel bleiben. Sind Sie dennoch optimistisch, dass es eine Lösung geben wird?

Anastasiades:
Ich glaube, man darf sein Urteil nicht auf der Grundlage von negativen Äußerungen fällen, sondern muss es anhand der Ergebnisse tun. Wenn das die türkische Position bleibt, dann heißt das, dass sie keine Lösung wollen und keine Lösung anstreben.

euronews:
Die EU will eine neue Rolle bei den Verhandlungen spielen – und Sie wollen das auch. Doch wenn man die Meinungsverschiedenheit zwischen dem türkischen Außenminister und Jean-Claude Juncker betrachtet, scheint die Türkei nicht zustimmen zu wollen. Wie weit können Sie gehen?

Anastasiades:
Diese Meinungsverschiedenheit hat inhaltlich nichts mit den Gesprächen zu tun, sondern mit der Frage, ob die EU dabei sein sollte: Als Teilnehmer, als interessierte Partei oder als Beobachter. Viel mehr sollte man dem nicht Beachtung schenken. Ich bin vollauf zufrieden: Nicht nur damit, dass die EU dabei ist, was das erste Mal ist. Sondern auch mit den Einwürfen der EU. Sie geht nicht auf das ein, was unter den Verhandlungspartnern diskutiert wird, sondern sie will sicherstellen, dass die Verwaltung und die Struktur des Staates mit den EU-Regelungen übereinstimmt: In Bezug auf Sicherheitsfragen und innerhalb des Kontextes sicherheitspolitischer Aspekte der EU.

euronews:
Ist die Lösung eine Frage von Monaten oder Jahren?

Anastasiades:
Von mir aus könnte es auch eine Frage von Tagen sein, doch ich verschließe nicht die Augen vor den Schwierigkeiten. Aus Sicht der zypriotischen Bevölkerung muss es heißen: Je früher, desto besser.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Nordzyperns Präsident Akıncı: "Keine Tabus" bei Wiedervereinigungsgesprächen

Erdoğan lehnt einseitigen Truppenabzug aus Zypern ab

Türkische Zyprer attackieren UN-Friedenstruppe