Neue Lernmittel im Klassenraum: Roboter und VR-Brille

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Von Anja Bencze
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Alles, was das Lernen und Lehren einfacher macht, zeigte die Messe für Bildungstechnologie BETT in London.

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Wenn es Lehrer nur so einfach hätten, wie Roboter. Die Kinder sind gebannt, hören zu und machen mit. Neue Technologien können in der Tat dazu beitragen, Lernstoff zu vermitteln. Die aktuellen Trends wurden auf der jüngsten IT-Messe BETT in London vorgestellt.

Sie gilt als die größte Veranstaltung für Bildungstechnologie. Diverse Hersteller zeigen modernste Möglichkeiten zur Nutzung von Technologie fürs Lehren und Lernen. Zum Beispiel der kleine Lernroboter Alpha, der schon Vorschulkindern unter die Arme greift. Wichtig sei die Verbindung zwischen Praxis und Theorie, sagt der Entwickler.

Wong Wei, UBTECH Education: “Bislang ging es vor allem darum, Kindern Wissen beizubringen. Sie müssen das, was der Lehrer sagt, auswendig lernen und werden dauernd abgefragt, aber sie wissen nichts über Technologie. Sie können mit ihren Händen nichts anfangen, sie lernen die Theorie auswendig, aber das hat keinen Nutzen für die Industrie, das ist nicht die Zukunft der Zivilisation.”

Mit allen Sinnen lernen

Kinder können mit all ihren Sinnen lernen, beispielsweise durch Berühren. Touchable Universe hat ein kinetisches Hilfsmittel entwickelt, das in die Grundlagen von Physik und Chemie einführt.

Sean McDougall, Touchable Universe: “Jeder Lehrer auf der Welt weiß, dass es Themen gibt, die Schülern besonders schwer fallen. Das Periodensystem zum Beispiel ist ein Stück Papier, das alle Elemente anzeigt. Der Lehrer erklärt dazu, dass Elektronen sie umschwirren und dass Chemie und Schwerkraft das Ganze zusammen halten. Vom Schüler wird erwartet, das einfach zu akzeptieren, weil der Lehrer nicht dazu in der Lage ist, es zu demonstrieren.”

Entwickler von Lerntechnologien machen sich Errungenschaften der Videospielindustrie zunutze wie Virtual-Reality-Brillen oder Bewegungsteuerung zu nutzen.

Sean McDougall, Touchable Universe: “In jeder Klasse sind dreißig Prozent der Schüler kinetische Lerner. Das heißt, sie sind so veranlagt, dass sie am Besten lernen, indem sie Dinge berühren. Wenn sie in ihrer Unterrichtsumgebung nicht die Möglichkeit dazu haben, Dinge anzufassen, wird ihnen ein grundlegender Lernprozess vorenthalten. Alle Kinder lernen besser, wenn zusätzliche Sinne angesprochen werden. Sehen und hören funktioniert gut, sehen, hören und berühren noch besser.”

*Programmieren, ein Kinderspiel *

Kinderfreundlich und trotzdem durchaus für komplexere Aufgaben geeignet, ist das Robo-Wunderkind-System besteht aus einer Reihe von zusammensteckbaren Würfeln, aus denen Roboter und Fahrzeuge gebaut werden können. Bereits Kinder ab fünf Jahren sollen damit eigene Konstruktionen bauen können.

Anna Iarotska, Robo Technologies: “Kinder erlernen die Grundlagen der Robotik, denn sie verstehen, welche elektronischen Bestandteile nötig sind, um den Roboter zu bauen. Sie erlernen außerdem die Grundlagen des Programmierens, denn damit der fertige Roboter etwas tun kann, muss er mithilfe einer App programmiert werden.”

Lerninstrumente haben sich gewaltig verändert in jüngster Vergangenheit: Von der elektronischen Tafel, über das Tablet und bis zum Roboter, ersetzen können sie die pädagogische geschulte Fachkraft jedoch nicht.
Messen wie die BETT in London zeigen: Bildungstechnik ist eben auch ein Markt mit vielversprechenden Absatzmöglichkeiten für die IT-Industrie.

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