Moschee-Attacke in London "wird als Terrorangriff behandelt"

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Von Euronews
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Vor einer Moschee in London hat ein Fahrzeug in der Nacht mehrere Menschen gerammt. Ein Mann wurde getötet.

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Ein Mensch tot, zehn verletzt – das ist die Polizeibilanz eines vermuteten Anschlags In London – ein Kleintransporter war in eine Gruppe Gläubiger in der Nähe einer Moschee gerast.

Der Fahrer wurde festgenommen. Premierministerin Theresa May sagte, der Vorfall werde wie ein möglicher Anschlag behandelt. Der größte britische Moslem-Dachverband sprach von einem Akt der Islamophobie.

Neil Basu, Polizeisprecher:

“Egal, was sich als Motivation für diesen Angriff herausstellt, wir bleiben nach allen Seiten offen. Das wird als Terrorangriff behandelt und von Terrorexperten untersucht. In dieser frühen Phase der Untersuchung wurden keine anderen Verdächtigen identifiziert oder der Polizei gemeldet, und es gab keine Berichte über irgendwelche Messerverletzungen.”

And I suppose the abhorrent, anti-Islam, media coverage of other attacks has nothing to do with this? #FinsburyParkhttps://t.co/20cuWGFqrY

— Rebecca Linnett (@rebeccalinnett) 19 juin 2017

Mehrere Menschen seien von der Moschee gekommen, um einem Mann zu helfen, der offenbar krank zu Boden gefallen sei, so ein Vertreter des britischen Rats der Muslime (MCB). Daraufhin sei der Transporter gezielt in diese Gruppe gefahren.

Gläubige bekamen nach dem Vorfall den Fahrer zu fassen, nach Zeugenberichten hielt der Imam sie davon ab, ihn zu verprügeln.

Der Vorfall ereignete nach dem Abendgebet zum Fastenmonat Ramadan vor der Finsbury-Park-Moschee im Norden der Stadt. Der erste Notruf ging 20 Minuten nach Mitternacht ein. Muslime feiern zur Zeit den heiligen Fastenmonat. Nachts findet das Fastenbrechen statt, außerdem treffen sich viele Muslime in den späten Stunden zum Gebet.

London steht nach mehreren Anschlägen derzeit unter erhöhter Alarmbereitschaft. Anfang Juni waren drei Islamisten mit einem Kleintransporter auf der London Bridge in eine Menschenmenge gefahren und hatten danach Passanten in Restaurants und Bars willkürlich mit Messern attackiert. Dabei waren sieben Menschen getötet und etwa 50 verletzt worden. Die Attentäter wurden schließlich von Polizisten erschossen. Im März tötete ein mutmaßlicher Islamist auf der Westminister Bridge mit einem Auto zwei Menschen und verletzte mehrere. Anschließend erstach er auf dem Parlamentsgelände einen unbewaffneten Polizisten, ehe er erschossen wurde. Zudem wurden bei einem Selbstmordanschlag auf ein Pop-Konzert in Manchester im Mai 22 Menschen getötet.

su mit dpa, Reuters

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