Mehr als zwei Jahre nach dem Mord an dem russischen Oppositionellen Boris Nemzow hat ein Moskauer Gericht fünf Angeklagte schuldig gesprochen. Einer der Verurteilten soll den Abzug der Waffe gedrückt haben, als Nemtsow 2015 in Moskau erschossen wurde.
Die anderen Vier sollen als Komplizen gehandelt haben. Für den Mord sollen der Gruppe rund 219.000 Euro versprochen worden sein.
Unterstützer des ermordeten Politikers Nemtsow begrüßten das Urteil. Gleichzeitig sehen sie in den Verurteilten offenbar Bauernopfer. Sie wollen, dass die mutmaßlichen Hintermänner der Tat zur Verantwortung ge zogen werden.
So fordert Nemtsows Tochter schon länger, den Präsidenten der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, über den Fall zu befragen. Kadyrow hatte den verurteilten Todesschützen als “wahren Patrioten Russlands” bezeichnet.
Nemtsow war einer der prominentesten Kritiker von Präsident Wladimir Putin und des Kriegs in der Ukraine. Er war 2015 nach einem Abendessen mit seiner Freundin auf offener Straße erschossen worden. Präsident Putin hatte eine gnadenlose Aufklärung des Falls in Aussicht gestellt.