Israels Premier steht nach eigenen Angaben im Gespräch mit den USA über die Annexion jüdischer Siedlungen im Westjordanland. Entsetzen bei den Palästinensern, Washington dementiert.
Die Möglichkeit einer Angliederung jüdischer Siedlungen im besetzten Westjordanland, darüber will Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit den USA gesprochen haben, und zwar schon seit geraumer Zeit.
Zumindest ließ er dies nach einer Sitzung der Likud-Partei am Montag durch einen Sprecher verlautbaren. Eine Aussage mit gehörig Sprengstoff. Dies käme einer Annektierung gleich. Auf palästinensischer Seite reagierte man dementsprechend entsetzt.
Indem sich die USA auf dieselbe Linie stellten, würden sie zu Komplizen der Angriffe und Verbrechen gegen das palästinensische Volk, Wasel Abu Youssef, Mitglied des Exekutivkomitees der PLO.
Auf amerikanischer Seite wurde prompt dementiert. Die Angliederung jüdischer Siedlungen sei niemals Inhalt der Gespräche zwischen Israel und den USA gewesen, sagte ein Sprecher des Weißen Hauses. Präsident Trump konzentriere sich vielmehr auf die Umsetzung seiner Nahost-Friedensinitiative.
Beobachter vermuten, dass Netanjahu keinen konkreten Plan verfolge, sondern vielmehr den rechten Flügel in seinem Kabinett besänftigen wollte.