"50 Millionen": DFL muss sich an Polizeikosten beteiligen

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Von Euronews
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Paukenschlag im Streit um die Kosten für Risikospiele: Um die 50 Millionen Euro könnten auf die Deutsche Fußball Liga (DFL) jährlich zukommen.

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Das könnte teuer werden für die Deutsche Fußball Liga. Sie kann grundsätzlich zur Bezahlung von Mehrkosten für Polizeieinsätze bei sogenannten Hochrisikospielen in der Bundesliga verpflichtet werden. Das hat das Bremer Oberverwaltungsgericht entschieden. Eine entsprechende Zahlungsforderung des Bundeslands Bremen sei rechtens.

Hochrisikospiele sind zum Beispiel Derbys, bei denen wegen befürchteter Krawalle ein enormes Polizeiaufgebot nötig ist. Seit 2015 schickt das Land Bremen deshalb regelmäßig Gebührenbescheide an die DFL. Inzwischen geht es um knapp zwei Millionen Euro.

Deutschlandweit betragen die Mehrkosten mehrere Dutzend Millionen Euro jährlich. Die Deutsche Polizeigewerkschaft hält eine pauschale Gebühr von "50 Millionen Euro pro Saison" für die DFL für angemessen. Ihr Vorsitzender Rainer Wendt schätzt die tatsächlichen Kosten im Bild-Interview sogar auf mehr als 100 Millionen Euro pro Saison.

Das Urteil aus Bremen spaltet Deutschland. Die DFL will das Urteil anfechten.

Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) reagierte empört. Der "Kampf gegen Gewalt" dürfe nicht privatisiert und kommerzialisiert werden, sondern sei Aufgabe der Polizei.

„Ein guter Tag für die Steuerzahler“, findet Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD). Auch der Bremer SPD-Fraktionschef Björn Tschöpe begrüßte das Urteil. Der DFL müsse sich an "demokratische Spielregeln halten."

Auch viele Twitter-Nutzer halten den Schritt für überfällig.

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