Südkorea: 24 Jahre Haft für Ex-Präsidentin Park

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Park Geun-hye wurde vor allem vorgeworfen, einer einstigen Vertrauten die Einmischung in die Regierungsgeschäfte erlaubt zu haben. Laut Gericht half Park ihrer Freundin außerdem, zahlreichen Unternehmen wie der Samsung-Gruppe hohe Summen für Organisationen der Präsidenten-Freundin abzunötigen

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Das Bezirksgericht in Seoul hat die frühere südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye zu einer Haftstrafe von 24 Jahren verurteilt. Dazu kommen fast 14 Millionen Euro Geldstrafe. In 16 von 18 Anklagepunkten befand das Gericht Park schuldig der Bestechung, des Machtmissbrauchs für private Zwecke und der Ausübung von Zwang. Park habe sich außerdem der Nötigung und der Weitergabe von Staatsgeheimnissen schuldig gemacht.

Park sitzt seit März vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Als erste Präsidentin Südkoreas war sie 2017 des Amtes enthoben worden, nachdem zuvor hunderttausende Koreaner seit Herbst 2016 in friedlichen sogenannten Kerzendemonstrationen gegen Korruption unter ihre Führerschaft auf die Straße gegangen waren.

Die Südkoreaner hatten Park Ende 2012 als erste Frau ins Präsidentenamt gewählt. Die konservative Politikerin wurde im März des vergangenen Jahres als erstes demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt des Landes vom Verfassungsgericht des Amtes enthoben.

"KUSINEN"-WIRTSCHAFT

Eine Schlüsselfigur in dem Skandal ist die umstrittene Park-Freundin Choi Soon Sil, die im Februar zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde. Park wurde vor allem vorgeworfen, ihrer einstigen Vertrauten die
Einmischung in die Regierungsgeschäfte erlaubt zu haben, obwohl diese kein öffentliches Amt innehatte. Nach Angaben des Gerichts half Park ihrer Freundin außerdem, zahlreichen Unternehmen, die Samsung-Gruppe eingeschlossen, hohe Summen für Organisationen der Präsidenten-Freundin abzunötigen.

Der Erbe des Samsung-Konzerns, Lee Jae Yong, war für Schmiergeldzahlungen an Park zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, Berufungsrichter setzten im Februar den Rest seiner Haftstrafe zur Bewährung aus.

Park hatte die Vorwürfe bestritten.

su mit dpa, Reuters

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