Syrienkonflikt: Guterres warnt vor "Chaos im Nahen Osten"

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Nach mutmaßlichem Giftgasangriff in Syrien: Anschuldigungen und diplomatischer Stillstand bei den Vereinten Nationen.

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Knapp eine Woche nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff im syrischen Duma bleibt die Lage in Syrien angespannt. Russland stufte den Vorfall als inszenierte Provokation Großbritanniens ein. US-Präsident Donald Trump ließ weiter offen, ob und wann ein möglicher Militärschlag der USA erfolgen könnte. 

UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte auf einer erneuten Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats am Freitag vor "Chaos im Nahen Osten" und einer Rückkehr des Kalten Krieges. 

Wachsende Spannungen und die Unfähigkeit, einen Kompromiss bei der Suche nach Rechenschaft zu erreichen, drohten zu einer ausgewachsenen militärischen Eskalation zu führen. Er habe seine tiefe Besorgnis über die Risiken dieser festgefahrenen Situation wiederholt und die Notwendigkeit unterstrichen, die Lage nicht außer Kontrolle geraten zu lassen.

Die USA werfen Russland vor, es habe durch die Missachtung seiner Verpflichtungen den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien erst möglich gemacht.

Präsident Trump habe noch keine Entscheidung über mögliche Aktionen in Syrien getroffen, so die US-amerikanscihe UN-Botschafterin Nikki Haley. Aber sollten die USA und ihre Verbündeten dies beschließen, dann um einen internationalen Grundsatz zu verteidigen, dem alle zustimmten und der allen Nationen zugute käme.Die Vereinigten Staaten schätzten, dass Assad in mindestens 50 Fällen Chemiewaffen im Syrienkrieg eingesetzt habe. In anderen Schätzungen sei sogar von 200 Fällen die Rede.

Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte, man beobachte weiterhin gefährliche militärische Vorbereitungen. Ein Angriff der USA gegen syrische Truppen würde eine illegale Kampfhandlung gegen einen souveränen Staat darstellen. Nicht nur der Angriff, sondern schon eine solche Drohung widersprächen der UN-Charta vollkommen. Genau das habe man in der Rhetorik und Aktionen von Washington und seinen Verbündeten ausgemacht.

Bei dem Vorfall in der Stadt Duma sollen nach unterschiedlichen Angaben zwischen 42 und 85 Menschen durch Giftgas getötet worden sein. Ermittler der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) wollen von Samstag an vor Ort untersuchen, ob ein Giftgasangriff stattgefunden hat.

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