Schockierendes Video: Kopftuch falsch getragen - von Polizistinnen verprügelt

Schockierendes Video: Kopftuch falsch getragen - von Polizistinnen verprügelt
Von Euronews mit dpa, Twitter
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Die Sittenpolizei im Iran kennt kein Pardon.

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Weil sie nicht "islamisch" gekleidet war - anders gesagt, weil Haare aus ihrem Kopftuch hervorlugten, haben iranische Polizistinnen eine junge Frau in Teheran verprügelt.

Ein am Donnerstag in den sozialen Medien veröffentlichtes Handyvideo von dem Vorfall sorgte landesweit für große Empörung. Die junge Frau hatte sich der Festnahme widersetzt und gegen die Vorgehensweise der Sittenpolizei protestiert. Daraufhin verprügelten die Polizistinnen die Frau und schleppten sie mit Gewalt zum Polizeiauto. Offenbar hatte die junge Frau das Kopftuch nicht so getragen, wie von den Polizistinnen gewollt: Ihre Haare waren zu sehen.

In den sozialen Medien macht das Video die Runde.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna leiteten sowohl der Innenminister als auch der Polizeichef Ermittlungen ein. Am Samstag soll ein Bericht vorgelegt werden. Vizepräsidentin Massumeh Ebtekar und Schahindocht Molawerdi, die Leiterin der Abteilung für Bürgerrechte im Präsidialamt, verurteilten die Polizeiaktion scharf. Perser forderten in den sozialen Netzwerken Strafen für die Polizistinnen, einige sogar den Rücktritt von Polizeichef und Innenminister.

Im Iran müssen Mädchen ab neun Jahren in der Öffentlichkeit ein Kopftuch sowie einen langen, weiten Mantel tragen. Der Kopftuchzwang ist im Iran zwar seit 40 Jahren Pflicht, genauso lange aber ist die Mehrheit der Frauen dagegen. Seit Dezember letzten Jahres gibt es sogar Proteste gegen den Kopftuchzwang, bei denen Frauen einfach ihr Kopftuch in der Öffentlichkeit abnehmen.

Schon im Januar 2018 wurden zahlreiche Frauen wegen ihrer "Anti-Kopftuch-Proteste" festgenommen.

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