Was steckt hinter der Tomatina, der größten Essensschlacht der Welt?

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Von Chris HarrisAlexandra Leistner
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In jedem Jahr bewerfen sich tausende Menschen mit Tomaten in der spanischen Stadt Buñol, westlich von Valencia. Wir erklären, warum.

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In jedem Jahr bewerfen sich tausende Menschen mit Tomaten in der spanischen Stadt Buñol, westlich von Valencia. Absolute Verschwendung, während Menschen in anderen Teilen der Welt hungern? Wir erklären, was dahinter steckt.

Während der fruchtbasierten Extravaganz schleudern tausende von Nachtschwärmern überreife Tomaten aufeinander. Die Schlacht wird immer am letzten Mittwoch im August ausgetragen.

Wie hat es angefangen?

Es gibt verschiedene Berichte darüber, wie es begann. Die Organisatoren sagen, dass während einer Parade im Jahr 1945 ein Streit zwischen einem Mann und einer Gruppe von Kindern ausgebrach. Der erste, wütende Junge hatte ihn umgestoßen, ging zum nächsten Stand und schnappte sich das erste, was er finden konnte - eine Tomate - um den Mann zu bewerfen.

Ist daraus eine große Schlacht geworden?

Nein. In den 1950er Jahren wurde die Tomatina verboten, aber nach Protesten, die eine symbolische Tomatenbeerdigung und das Einsetzen der Früchte in einen Sarg beinhalteten, wurde das Fest wieder erlaubt.

Was passiert genau am Tag der Tomatina?

Um 11 Uhr Ortszeit beginnt der größte Nahrungsmittelkampf der Welt. Die Teilnehmern kommen zum Teil nur in Badehose und Schwimmbrille und bewerfen sich eine Stunde lang gegenseitig mit Tomaten.

Viele suhlen sich zudem in der anschließend enstandenen Tomatensoße.

Welche Regeln gelten?

Vor dem Werfen müssen die Tomaten zerdrückt werden. Denn nicht ganz reife Tomaten können Verletzungen hervorrufen, vor allem wenn sie andere am Kopf treffen.

Losgelegt wird erst mit dem offiziellen Kanonenschuss.

Ist die Schlacht in Spanien beliebt?

Mehr als 20.000 Menschen nahmen in vergangenen Jahr teil, 165.000 Kilo Tomaten wurden zerschmettert. La Tomatina, die von den Behörden in Buñol als Marke registriert wurde, ist ein wichtiger Termin im spanischen Tourismuskalender.

Was ist dieses Jahr anders?

Nach einem Anschlag im Touristenzentrum von Barcelona 2017 wurde die Sicherheit nach Angaben der Behörden erhöht.

Kostet die Teilnahme etwas?

Für die Einheimischen ist das große Tomatenwerden umsonst. Doch Touristen, die rund zwei Drittel der Festivalbesucher ausmachen, müssen mindestens 10 Euro für das Vergnügen ausgeben. Denn das Gemüsesaftbad ist mittlerweile privatisiert worden - auch um die Sicherheit zu gewährleisten, wie die Stadt 2014 mitteilte.

Die Mehrheit der Touristen soll aus Großbritannien, den USA und Japan kommen.

Wurde das Konzept exportiert?

Ja! Der Erfolg der Tomatina hat Berichten zufolge Nachahmer in Kolumbien, Costa Rica, Chile und den USA auf den Plan gerufen, sich auch dort mit überreifen Tomaten zu bewerfen.

Ist das alles Verschwendung?

Die Kritik liegt nahe, schwimmen Teilnehmer buchstäblich im Saft des roten Gemüses. Anhänger der Schlacht verteidigen den Spaß: Die Tomaten seien sowieso überreif oder faul und hätten es nicht in den Verkauf geschafft.

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