Fall Khashoggi: Europäische Staaten drängen auf Aufklärung

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Im Fall des verschwundenen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi haben europäische Staaten mehr Informationen von der saudischen Regierung verlangt. Deutschland, Großbritannien und Frankreich veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung.

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Im Fall des verschwundenen saudischen Journalisten Jamal Kashoggi haben europäische Staaten mehr Informationen von der saudischen Regierung verlangt. Deutschland, Großbritannien und Frankreich forderten in einer gemeinsamen Erklärung, bei der Untersuchung müssten glaubhafte Fakten auf den Tisch gelegt werden. Nichts könne die Tötung des regimekritischen Journalisten rechtfertigen. 

Saudi-Arabien hatte am Wochenende überraschend eingestanden, dass Khashoggi im Istanbuler Konsulat umgekommen war. Seit dem drängen die europäischen Partner wie Frankreich auf Aufklärung. Finanzminister Bruno Le Maire sagte in einem Interview: "Entweder Saudi-Arabien führt eine seriöse Untersuchung durch, deckt die Wahrheit auf und legt Fakten dar, dann können wir unsere starke strategische Beziehung fortführen. Wenn das nicht passiert, wird keiner Verständnis dafür haben, weder Frankreich, noch die EU, noch die USA. Saudi-Arabien ist ein strategischer Partner, aber ein Vertrauensverhältnis muss auf Wahrheit basieren."

Der im US-Exil lebende Journalist Khashoggi war am 2. Oktober im saudischen Konsulat in Istanbul verschwunden, als er Papiere für seine Hochzeit mit einer Türkin abholen wollte. Riad bestritt zunächst, für das Verschwinden verantwortlich zu sein und sagt nun, Khashoggi sei bei einer Schlägerei im Konsulat getötet worden. 

Eine Erklärung, die auch der britische Brexit-Minister Dominic Raab zu dürftig findet: "Das ist nicht glaubwürdig", sagte er in einem Interview. "Wir unterstützten die türkische Untersuchung des Falls. Die britische Regierung will, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden."

Der saudische Außenminister Adel al-Jubeir bezeichnete die Tötung des Journalisten als schweren Fehler und versprach, dass die Täter bestraft würden. Auch die Türkei kündigte eine vollständige Aufklärung des Falls an. Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte, er wolle sich am Dienstag dazu äußern. Türkischen Medien zufolge gibt es Tonaufnahmen, die beweisen, wie Khashoggi im Konsulat gefoltert und getötet wurde.

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