Gelbwesten: Chaostag in Paris

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Die Polizei wollte diesmal Schlimmeres mittels Absperrungen und Kontrollen verhindern. Aber obwohl weniger Demonstranten als vergangene Woche kamen, waren die Ausschreitungen umso schlimmer.

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In Frankreich sind am Samstag wieder mehrere Zehntausend Menschen gegen die Regierung auf die Straße gegangen. Die "Gelbwesten", Demonstranten mit gelber Warnbekleidung, protestierten erneut gegen die geplante Steuererhöhung für Kraftstoff und andere Reformvorhaben von Präsident Emmanuel Macron. In der Hauptstadt Paris bot sich ein Bild der Verwüstung. Geschäfte wurden geplündert, ein Polizeiauto wurde zerstört, der Innenminister spricht von 100 Verletzten in der Hauptstadt. Mehr als 200 Personen wurden festgenommen.

Präsident Macron äußerte sich vom G20-Gipfel in Argentinien zu dem Aufstand: "Diejenigen, die für die Gewalt verantwortlich sind, wollen keine Veränderung, sie wollen keine Verbesserung. Sie sind Verräter der Ziele, hinter denen sie angeblich stehen und sie manipulieren sie. Wir werden sie identifizieren und zur Verantwortung ziehen."

Nicht jeder will bei der Gewalt mitmachen. Viele hatten sich eine friedliche Demonstration erhofft. "Ich bin hier, um friedlich zu demonstrieren", so die Demonstrantin Magalie Sebag, "diese Schläger unterstütze ich nicht. Ich möchte nichts kaputtmachen. Blockaden sind wichtig für eine Revolution, aber es sollte nichts zerstört werden. Ich habe der Polizei gesagt, es sind nicht die Gelbwesten, die so etwas tun. Es sind die Rowdies, die Ultrarechten, der Schwarze Block."

Und gegen die ging die Polizei mit Tränengas und Wasserwerfern vor. Mittels Einlasskontrollen und Absperrungen versuchten die Sicherheitskräfte, eine Eskalation auf dem Prachtboulevard Champs-Élysées zu verhindern. Damit verlagerten sich die Krawalle in die umliegenden Straßen.

Aber auch Demonstrantin Sebag wirft Macron vor, nicht angemessen zu reagieren, keine echten Vorschläge und Angebote zu unterbreiten. Während in Paris die Trümmer aufgeräumt werden, müssen sich die Anrainer also wohl auf weitere Proteste gefasst machen.

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