Putin Superstar in Serbien - Belgrad sucht Nähe zu Moskau

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Copyright Maxim Shipenkov/Pool via REUTERS
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Von Euronews
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Russlands Präsident wird von seinem serbischen Amtskollegen herzlich empfangen.

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Serbien begrüßt den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit großem Pomp bei seinem Besuch in Belgrad.

Der Kremlchef hat seinerseits ein besonderes Geschenk für den serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic dabei: den Alexander-Newski-Orden, eine hohe russische Auszeichnung.

Vučić verfolgt zwar das Ziel Serbien in die EU zu führen. Er sucht aber gleichzeitig die Nähe zu Russland.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz äußert Putin die Hoffnung, dass Serbien noch in diesem Jahr ein Freihandelsabkommen mit der von Russland geführten Eurasischen Wirtschaftsunion abschließt.

Der Kreml twittert auch auf Englisch und zeigt Fotos vom Besuch.

Jelena Milic, Direktorin des Zentrum für euro-atlatische Studien, erklärt: "Serbien sollte lernen, dass Russland sich immer die Länder, die keine EU-Mitgliedstaaten sind, wie Rosinen rauspickt, um so Verstöße und Meinungsverschiedenheiten zu verursachen.

Wir brauchen immer noch Gas aus Russland, aber es wäre besser, wenn wir uns bei diesen Verhandlungen um Quoten und Regeln an die EU-Vorschriften halten würden".

Ein weiteres wichtiges Thema beim Putin-Besuch ist die Kosovo-Frage.

Die ehemals serbische Region hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien und Russland haben dies nicht anerkannt. Wegen der Unterstützung in der Krise mit Pristina betrachten viele Serben Russland als ihren größten Verbündeten.

Sie jubelten Putin bei seinem Besuch in Belgrad zu.

Aber am Vortag waren dieselben Straßen voll von Menschen, die gegen den serbischen Präsidenten Vucic protestierten.

Ihm wird vorgeworfen, die Pressefreiheit zu einzuschränken und ein Klima der politischen Gewalt zu schaffen.

Euronews-Korrespondentin Elena Cavallone berichtet:  "Inmitten der Unruhen, denen die Regierung ausgesetzt ist, gibt es Gerüchte über Neuwahlen. Aber der springende Punkt ist die nach wie vor ungelöste Kosovo-Frage. Die muss Serbien klären, um Unklarheit in den Beziehungen zu Russland und den westlichen Partnern zu vermeiden."

Als Geschenk des serbischen Präsidenten darf Wladimir Putin auch einen Hund mit nach Hause nehmen.

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