Das Bergbauunternehmen stoppt die Produktion, um seine Dämme abzubauen. Aus dem Unternehmen heißt es, man könne mit so einer Art von Damm nicht mehr leben.
Das Bergbauunternehmen Vale, Betreiber des geborstenen Damms in Brasilien, hat Hilfszahlungen an die Angehörigen der Toten und Vermissten angeboten. Außerdem will Vale der Agentur Agencia Brasil zufolge alle derartigen Dämme in der Gegend binnen drei Jahren stillegen. Im Zuge dessen müssen die umliegenden Minen ihre Arbeit vorübergehend einstellen.
Würde die Eisenerzproduktion während des Rückbaus weitergehen, gäbe es ein hohes Risiko für einen weiteren Dammbruch, so der Vorstandsvorsitzende Fabio Schvartsman. Aus dem Schlamm hinter den Dämmen könnten beispielsweise Ziegel gemacht werden. Bereits nach einem ähnlichen Unglück nahe Mariana vor vier Jahren habe das Unternehmen beschlossen, diesen Typ Damm auszumustern.
Rettungsmannschaften und Angehörige suchen weiter nach etwa 260 Personen, die seit dem Bruch eines Damms vermisst werden. Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg auf 99. Chancen, noch weitere Lebende in den Schlammassen zu finden, gibt es kaum noch.
Ein Notretter hat es derweil zu brasilienweiter Bekanntheit geschafft. Ein Video zeigt den jungen Brasilianer Jefferson Ferreira im Schlamm bei der Rettung eines 15-jährigen Mädchens. Ferreira war eigentlich auf der Suche nach seiner verschollenen Schwester, als er das Mädchen fand und sich zu deren Rettung selbst in die Schlammlawine stürzte. "Gott sei Dank ging alles gut", sagte Ferreira über seine spontane Rettungsaktion. Seine Schwester hat er aber vorerst nicht wiedergefunden.
Am Freitag war der Damm im Bundesstaat Minas Gerais gebrochen und hatte eine tödliche Schlammlawine freigesetzt. Der TÜV Süd hatte den Damm erst kürzlich überprüft.
Bereits 2015 hatte sich eine Schlammlawine aus einem nahegelegenen Damm eines Tochterunternehmens von Vale in die Landschaft ergossen. Zwar war die Verschmutzung damals größer, die Zahl der Toten aber mit 19 weitaus geringer.