Vucic sieht in dem Rücktritt des kosovarischen Ministerpräsidenten wegen einer Vorladung durch das Kosovo-Strafgericht einen "politischen Trick".
Der serbische Präsident Aleksandar Vucic hat den Rücktritt des kosovarischen Ministerpräsidenten Ramush Haradinaj wegen einer Vorladung durch das Kosovo-Strafgericht als "politischen Trick" bezeichnet.
Der Druck auf Serbien, das Kosovo anzuerkennen, werde steigen, sagte er am Samstag auf einer Pressekonferenz in Belgrad. Das Gericht in Den Haag werde Haradinaj auf freien Fuß setzen, der anschließend als Held für das einheitliche und integrale Kosovo kämpfen wird, so Vucic.
Haradinaj hatte am Freitag überraschend seinen Rücktritt erklärt. Zuvor wurde er von dem Kosovo-Strafgericht zu einer Befragung vorgeladen.
Das Tribunal soll mutmaßliche Verbrechen der Kosovo-Befreiungsarmee UCK im bewaffneten Konflikt mit Serbien im Zeitraum von 1998 bis 2000 aufklären.
Während des Albaner-Aufstands in der damaligen serbischen Provinz, war Haradinaj ein regionaler UCK-Kommandeur. Aus dieser Zeit könnten ihm, durch das Kosovo-Strafgericht, Kriegsverbrechen vorgeworfen werden.
Das Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Heute leben dort zu mehr als 90 Prozent Albaner. Belgrad hält die Unabhängigkeitserklärung für nichtig und verlangt die Rückgabe des gesamten Kosovos.