Sollten die europäischen Länder unterschiedliche Signale in Richtung Peking aussenden, wäre das „für uns in Europa verheerend“, so die deutsche Kanzlerin.
Der Ausbau des 5G-Netzes in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Huawei-Konzern: Für die deutsche Kanzlerin Angela Merkel passt das. Doch selbst in ihrer eigenen Partei, der CDU, ist dieser Ansatz aus Angst vor chinesischer Spionage stark umstritten. Merkel allerdings geht noch einen Schritt weiter: Europa muss gegenüber Peking mit einer Stimme sprechen.
„Ich sehe - wenn ich Ihnen das ganz offen sagen darf - eine der größten Gefahren - ich will's so nennen, zumindest Sorgen, dass Europa, dass da jeder Mitgliedsstaat seine eigene China-Politik macht und dass wir zum Schluss ganz unterschiedliche Signale setzen. Und das wäre nicht für China verheerend, aber es wäre für uns in Europa verheerend“, so Merkel.
Ob der chinesische Huawei-Konzern am Aufbau des 5G-Netzes in Deutschland beteiligt werden sollte, stellt auch das Verhältnis zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten auf die Probe. Der deutsche Wirtschaftminister Peter Altmaier hatte einen umstrittenen Vergleich zwischen einer möglichen Einmischung Chinas und dem NSA-Abhörskandal gezogen, in dessen Folge Deutschland schließlich auch keine US-Unternehmen boykottiert habe. Richard Grennell, US-Botschafter in Berlin, erachtet Altmaiers Vergleich als eine Beleidigung der amerikanischen Bevölkerung.