Streik-Chaos: 30% Verluste für Hotels, 50% für Restaurants in Paris

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Von Kirsten Ripper mit AFP, Twitter
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Chaos für die Feiertage war vorprogrammiert, denn der Streik in Frankreich geht weiter. Jetzt legt der Gaststättenverband erste Zahlen vor.

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Der Verband der Betreiber von Hotels und Gaststätten hat erste Zahlen der Verluste durch den seit dem 5. Dezember andauernden Streik in Frankreich vorgelegt.

So haben Hotels Verlust von 30 Prozent und Restaurants gar Einbußen von 50 Prozent verzeichnet. 

Chaos für Bahnreisende auch im Feiertagsverkehr

Seit bekannt ist, dass der Streik gegen die Rentenreform in Frankreich weitergeht, ist Chaos vorprogrammiert. Offiziell versprechen die Bahn und die Regierung, dass eine Lösung für alle Franzosen gefunden werden soll, die über die Weihnachten reisen wollen, um ihre Familien zu treffen.

53 Prozent der Reisenden könnten am kommenden Wochenende wie geplant mit dem Zug fahren, lässt die SNCF verlauten. Viele andere versuchen umzubuchen, auf Busse umzusteigen etc.

Allerdings beklagen sich in den sozialen Medien viele SNCF-Kunden über ziemliches Chaos. So bekommen einige als Ersatz für den ausgefallenen Zug denselben Zug nochmals angeboten. Viele Reisende erfahren erst kurz vorher, ob es ihre Verbindung gibt oder nicht.

EB informiert in einem Twitter-Post, dass sein Zug, der abgesagt wurde, im Internet weiterhin angeboten wird.

Und Richard Vdv berichtet auf Twitter, dass die SNCF ihm per Mail den annulierten Zug nochmals angeboten hat.

Es gibt 850.000 verkaufte Tickets, es wird 850.000 Plätze geben.
Elisabeth Borne
Ministerin für ökologischen Wandel

Die Ministerin für den ökologischen Wandel, Elisabeth Borne, versicherte im Radiosender France Inter: "Die SNCF hat wirklich hart daran gearbeitet, dass alle fahren können. Es gibt 850.000 verkaufte Tickets, es wird 850.000 Plätze geben."

Die Ministerin sagte weiter: "Die SNCF ist mobilisiert, um allen, die ein Ticket gekauft haben, die Möglichkeit zu geben, zu reisen. Ich möchte den Angestellten, die daran arbeiten, meine Anerkennung aussprechen. Das Ziel ist, dass alle, die ein Ticket gekauft haben, eine Lösung finden, ich sage nicht, dass es ideal sein wird."

Viele Züge fallen weiterhin aus

Weiterhin fallen allerdings sehr viele Züge aus - und die SNCF korrigiert auf Twitter vorher gemachte Aussagen. An diesem Mittwoch fahren einer von drei TGVs, einer von fünf OUIGOS - das sind billigere TGVs -, einer von sechs Intercitys und drei von zehn Regionalzügen.

Die Deutsche Bahn erstattet die Tickets, wenn französische Züge wegen Streik ausfallen

Bei der Deutschen Bahn ist es nicht ganz einfach an Information zu kommen. Wer den Verspätungsalarm aktiviert hat, bekommt eine Stunde vor Abreise die Information, dass beispielsweise der TGV von Frankfurt nach Marseille nicht fahren wird - in etwas seltsamer Formulierung.

In der Mail heißt es: "Für Ihre gebuchte Verbindung haben sich Abweichungen ergeben. Aktuelle Information zu Ihrer Verbindung: Ermittelte Abweichung zum Zeitpunkt des Mail-Versands: Zugausfall oder Ausfall eines Haltes. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Bitte beachten Sie, dass sich die aktuelle Verkehrslage jederzeit ändern kann."

Die DB-Tickets für wegen des Streiks ausgefallene Verbindungen werden komplett erstattet. Betroffene Reisende sollen das Formular für Fahrgast-Rechte ausfüllen und im Reisezentrum abgeben oder einschicken.

Nicht alle Bahn-Beschäftigten sind gut informiert. "Gehen Sie zum Reisezentrum!" lautet die allgemeine Auskunft. Eine Schaffnerin in der Regionalbahn sagte aber auch: "Vielleicht wird auch gar nichts erstattet, und sie reden von höherer Gewalt."

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