Sie besetzten Bahngleise und eine Autobahn in Südostfrankreich: gewaltbereite Demonstrierende und Sicherheitskräfte haben sich bei Protesten gegen die Bahnstrecke zwischen Lyon und Turin Auseinandersetzungen geliefert.
In Frankreich sind Proteste gegen den Bau der Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke zwischen Lyon und Turin zeitweise in Gewalt umgeschlagen.
Die Polizei ging in Saint Remy-de-Maurienne in Südostfrankreich mit Tränengas gegen randalierende Demonstrierende vor. Zuvor waren Gegenstände in Richtung der Einsatzkräfte geschleudert worden. Demonstrierende besetzten vorübergehend Gleise und eine Autobahn. Der Bahnverkehr in der Region war zuvor sicherheitshalber gestoppt worden.
Nach dem Gewaltausbruch zogen sich viele Demonstrierende in ihr Basiscamp in einem nahegelegenen Tal zurück. Nach Angaben der Organisatoren der Proteste waren 4 000 Demonstrierende vor Ort, laut der Polizei waren es 3 000. Ihnen standen rund 2 000 Einsatzkräfte gegenüber.
Der Widerstand richtet sich unter anderem gegen den Bau eines 57 Kilometer langen Tunnels durch die Alpen. Befürchtet werden dauerhafte Schäden für die Umwelt, die Artenvielfalt und die Wasservorkommen.
Das umstrittene Projekt soll 26 Milliarden Euro kosten. Es wird zum Teil von der EU finanziert.