Junge (15) im Schrank: Gibt es weitere Opfer des Sexualstraftäters?

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Copyright Pixabay CC Günther P. dragonsquash
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Von Kirsten Ripper
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18 Ermittler prüfen auch zwischen den Jahren die sozialen Kontakte des 44-jährigen Tatverdächtigen.

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Im Fall des seit zwei Jahren vermissten Jugendlichen, der in einem Schrank gefunden wurde, hat sich ein Team von 18 Ermittlern unter Hochdruck an die Arbeit gemacht. Andreas Wilming-Weber von der Polizei Recklinghausen sagt im Gespräch im euronews, dass ein so großes Ermittler-Team außer gewöhnlich sei.

Gab es weitere Opfer des mutmaßlichen Sexualstraftäters in Recklinghausen?

Die Beamten werten weiter die Datenträger aus, die in der Wohnung des 44-Jährigen gefunden wurden. Und die Ermittler prüfen die sozialen Kontakte des Tatverdächtigen, gegen den ein Haftbefehl wegen einer schweren Sexualstraftat erlassen wurde. Offenbar will die Polizei mögliche weitere Opfer des Mannes aus Recklinghausen ausfindig machen.

Ob der 15-jährige Marvin - der seit zwei Jahren vermisst wurde - von dem mutmaßlichen Pädophilen missbraucht wurde, will Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber gegenüber euronews nicht bestätigen. Aus Opferschutzgründen macht die Polizei so wenige Angaben wie möglich zu dem Jugendlichen.

Im Schrank gefundener Junge verbringt Weihnachten in der Klinik

Der 15-Jährige wird laut Polizeisprecher Weihnachen in einer fachärztlichen Klinik verbringen. Er wurde am Freitag und am Samstag von der Polizei befragt. Der Polizeisprecher will aber nichts zu den Aussagen des Jugendlichen bekannt geben. Andreas Wilming-Weber verweist darauf, dass der 15-Jährige seit zwei Jahren ohne die Aufsicht eines Erziehungsberechtigten gelebt habe.

Zu den Aussagen der Mutter des Jungen gegenüber verschiedenen Medien will der Polizeisprecher nichts sagen. Die Mutter sei von Opferschutzbeauftragten beraten worden. Ob sie die Ratschläge angenommen habe, wisse Wilming-Weber nicht. Sie habe ja den kompletten Namen des Jungen und Fotos auf Facebook veröffentlicht.

Panne nach XY: Schon im Sommer gab es einen Hinweis auf den 44-Jährigen

Auch die Frage, ob der Junge viel früher hätte gefunden werden können, beschäftigt die Polizei. Offenbar hatte es nach der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY", in der nach dem Vermissten gesucht wurde, einen direkten Hinweis auf den 44-jährigen Mann aus Recklinghausen gegeben. In der Polizeimitteilung heißt es: "Derzeit wird polizeiintern sowie justiziell geprüft, ob durch das Polizeipräsidium Duisburg diesem Hinweis mit der gebotenen Konsequenz nachgegangen wurde."

44-Jähriger war bereits wegen Besitz Kinderpornographie verurteilt

Wie die Staatsanwaltschaft Bochum an Heiligabend mitteilte, war der festgenommene 44-Jährige 2018 wegen des Besitzes von Kinderpornografie verurteilt worden. Die Strafe wurde damals auf Bewährung ausgesetzt.

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