Heuschreckenplage: Bedrohliche Ge­frä­ßig­keit

Heuschreckenplage: Bedrohliche Ge­frä­ßig­keit
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Schwärme mit bis zu 80 Millionen Heuschrecken können an einem Tag dieselbe Menge an Nahrung zu sich nehmen wie 35.000 Menschen.

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Wenn nicht erfolgreich gegen die Heuschreckenplage in Ostafrika und im Nahen Osten vorgegangen wird, könnte sich die Anzahl der Tiere nach Ansicht von Fachleuten noch einmal vom ein 400faches erhöhen. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen können Schwärme bis zu 80 Millionen Heuschrecken umfassen und an einem Tag dieselbe Menge an Nahrung zu sich nehmen wie 35.000 Menschen.

Daniele Donati von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen erläutert: „Die Heuschrecken brauchen feuchten Sand, um ihre Eier ablegen zu können. Drei aufeinanderfolgende Wirbelstürme haben diese Bedingungen auf der arabischen Halbinsel geschaffen. Das ist außergewöhnlich. Ob das mit dem Klimawandel zusammenhängt? Das kann ich nicht genau sagen, die Wetterverhältnis gehören zu den veränderlichen Größen.“

Besonders betroffen sind Äthiopien, Kenia und Somalia. Machen sich Heuschreckenschwärme über Felder und Wiesen her, bleibt kaum etwas übrig. Das kann für die Menschen und deren Nutztiere verheerende Folgen haben. Und es wirkt sich auf den gesamten Lebensmittelkreislauf aus.

„Wenn der Milchpreis um vielleicht einen Euro ansteigt, ist das für Menschen in Europa fast nicht spürbar. Für Menschen in den ländlichen Gebieten am Horn von Afrika kann solch ein Anstieg eine erhebliche Veränderung ihrer Lebensgrundlage und ihrer Kosten bedeuten. Das könnte heißen, dass sie ihr Land verlassen müssen oder ihre Kinder nicht mehr in die Schule schicken können“, sagt Donati.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen beziffert die benötigten Mittel auf rund 70 Millionen US-Dollar. Um der Heuschreckenplage Herr zu werden, kommen unter anderem chemische Stoffe zum Einsatz.

Donati: „Es sollte schneller gehen, denn eine unserer Herausforderungen ist, bereit zu sein, wenn der nächste Fortpflanzungszyklus Ende März beginnt.“

Erschwert wird der Kampf gegen die gefräßigen Tiere durch deren Beweglichkeit. Ein Schwarm kann pro Tag bis zu 150 Kilometer zurücklegen.

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