Der ungarische Gulag: das Lager von Recsk

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Copyright Recsk-Lager
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Von Andrea BüringAdam Magyar
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Jeder 12. Ungar wurde während des Kommunismus in ein Arbeitslager verschleppt. Fast jeder 3. von ihnen kehrten nie nach Hause zurück.

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Ein tragisches Kapitel der ungarischen Geschichte: Jedes Jahr am 25. Februar gedenkt das Land der Opfer des Kommunismus.

Hintergrund ist die Festnahme und Verschleppung des Generalsekretärs der Partei der Kleinbauern Bela Kovacs 1947 in die Sowjetunion.

Ein Schicksal von vielen: Jeder zwölfte Ungar wurde zur Zwangsarbeit eingezogen - ohne Gerichtsbeschluss. Bis zu 300.000 Ungarn kehrten nie wieder aus den Arbeitslagern zurück.

Es geschah in der Nacht vom 26. Juni. Sie nahmen meinen Vater für ein kurzes Verhör mit. 39 Monate lang haben wir nichts mehr von ihm gehört. Die Angehörigen wurden am Tag darauf verschleppt. Ein Laster mit Mitgliedern der Geheimpolizei fuhr vor, wir hatten eine Stunde Zeit, um unsere Sachen zu packen.
Janos Kis
Präsident des Recsk-Verbands

Das berüchtigste war das geheime Recsk-Lager für politische Gefangene, das 1950 eingerichet wurde. 1.800 Menschen waren dort insgesamt inhaftiert: Kleinbauern, Aristokraten, Menschen mit Verbindungen zum Ausland und Sozialdemokraten.

Im Arbeitslager von Recsk wurde eine alternative politische Elite festgehalten. Diese hätte die Fundamente für ein demokratisches Ungarn nach 1945 legen können.
Barbara Bank
Historikerin

Ziel war es nicht, die Gefangenen zu folgsamen Kommunisten umzuerziehen - sie sollten gebrochen werden. Die Insassen schufteten in Steinbrüchen und lebten von bis zu 1.000 Kalorien pro Tag.

Der ungarische Gulag wurde nach drei Jahren geschlossen.

Erst rund 40 Jahre später erhielten frühere Gefangene Enschädigungszahlungen.

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