Kinder gehen zur Schule, Gaststätten sind geöffnet und Einkaufsstraßen nicht vollständig leergefegt.
Das Coronavirus schlägt auch in Schweden zu: Mehr als 2500 Ansteckungsfälle, 62 Tote. Anders als die meisten Länder entschied sich die Regierung aus Sozialdemokraten und Grünen bisher dagegen, das öffentliche Leben fast in Gänze lahmzulegen. Restaurants sind in Betrieb, teils aber menschenleer, Vor- und Grundschulen sind weiterhin geöffnet.
„Wir führen jetzt jeden Morgen zusätzliche Gesundheitskontrollen bei unseren Schülern durch. Das schafft ein Gefühl der Sicherheit, sodass wir wissen, dass sich niemand im Gebäude befindet, der Symptome hat, die ein Gefühl des Alarms auslösen können“, sagt die Lehrerin Helya Riazat.
Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung
Man setze insbesondere auf das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung, betont der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell. Die Menschen hätten soziale Kontakte freiwillig eingeschränkt, sagt er. Tegnell: „Was wir jetzt tun, ist nicht der Versuch, die Infektion vollständig loszuwerden. Das ist unmöglich. Diese Krankheit wird hier bleiben. Wir versuchen, die Zahl der Fälle in der Gesellschaft so gering wie möglich zu halten, und zwar mit vernünftigen Maßnahmen, um die Kurve abzuflachen, damit die Gesundheitsversorgung die Chance hat, weiter zu funktionieren.“
Skifahren ist in Schweden weiter gestattet, Alltag herrscht aber auch nicht: Die Betreiber der Anlagen fordern ihre Gäste zur Vorsicht auf. Die großen Wintersportorte des Landes haben Après-Ski-Veranstaltungen abgesagt und Diskotheken geschlossen.