Job weg durch Covid-19? Manche erfinden sich selbst neu

Job weg durch Covid-19? Manche erfinden sich selbst neu
Copyright Marton Monus/MTVA - Media Service Support and Asset Management Fund/AP
Copyright Marton Monus/MTVA - Media Service Support and Asset Management Fund/AP
Von Zoltán Siposhegyi, su
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Weltweit könnten sich nach Befürchtungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) wegen der Coronakrise rund 305 Millionen Jobs in Luft auflösen - allein im laufenden zweiten Quartal 2020. Ein paar Ungarn sahen in der Krise die Chance und schafften den Wechsel

WERBUNG

Sich selbst neu erfinden – das war für mehr als 100.000 Ungarn in den vergangenen 3 Monaten das Wichtigste. Nach jüngsten Daten des ungarischen Statistischen Amtes verloren mindestens so viele Menschen infolge der Coronavirus-Epidemie ihren Arbeitsplatz - weltweit könnten sich nach Befürchtungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) rund 305 Millionen Jobs in Luft auflösen - allein im laufenden zweiten Quartal 2020.

FOTOGRAF -> FAHRRADKURIER

Ein paar sahen in der Krise die Chance und schafften den Wechsel. Was sind das für Leute? Mihély Nagy zum Beispiel ist ein namhafter Fotograf, aber seine Kamera verstaubt seit März auf seinem Schreibtisch. Alle seine Hochzeiten und Veranstaltungen wurden wegen Corona abgesagt. Aber er verzweifelte nicht. Er wechselte von den Linsen schnell auf Räder und wurde Fahrradlieferant.

Mihály Nagy, Fotograf:

“Eine Hochzeit fotografieren kann wirklich anstrengend sein, aber jeden Tag 100 Kilometer radeln, 8-9 Stunden lang, ist viel härter.”

Schafft er trotzdem. Und nicht nur das: Mihély Nagy wurde durch die Krise zum Influencer, bekannt als “der Foto-Kurier” Hunderte von Menschen verfolgen seine Bilder und Videos über das tägliche Leben in den sozialen Medien.

VERANSTALTER -> OBSTLIEFERANT

Anderes Beispiel: Gergely Csanda hat die beliebtesten Jugendfestivals und Partycamps des letzten Jahrzehnts organisiert. Er unterhielt jedes Jahr 70.000 junge Leute. Er wollte niemanden aus seinem Team feuern, also erfand er ein neues Profil für das Team. Gemeinsam starteten sie einen Hauslieferservice für Obst und Gemüse. Am ersten Tag fuhr der IT-Kollege mit dem Transporter auf den Markt und alle verteilten Flyer. Und: Es hat funktioniert.

In anderthalb Monaten wurden 1.000 Aufträge erledigt. Ganz zu schweigen davon, dass nach jeder Lieferung ein Pfund Obst an Bedürftige ging. Heisst: 3,5 Tonnen Spenden.

Gergely Csanda, Veranstalter:

"Wir wollten unser Team zusammenhalten. Und obwohl jeder wusste, dass nichts bleiben wird wie es ist, und wir die Gehälter kürzen müssen, waren alle einig, dass wir diese schmerzhafte Zeit gemeinsam überstehen müssen.”

ZIRKUS -> SAFARIPARK

Aber was kann einer machen, wenn er mit 100 Tieren eine neue Existenzgrundlage suchen muss? Die beiden größten ungarischen Zirkus-Betriebe haben eine Lösung für dieses Problem gefunden. Als sie keine Vorstellungen geben durften, ließen sie ihre Tiere frei und eröffneten den ersten Safaripark in Ungarn. Da kann jeder in seinem eigenen Auto sitzen und die Giraffen und Elefanten bewundern.

Zoltán Siposhegyi,Euronews:

„Fazit: Kreativität und vor allem Flexibilität sind die wichtigsten Fähigkeiten für Leute, die ihren Job verloren haben. Und Landwirtschaft und Baugewerbe zum Beispiel haben keinen Moment Pause eingelegt, und diese Sektoren suchen andauernd Arbeitskräfte.”

Zoltán Siposhegyi, su

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Zehntausende Jobs stehen auf dem Spiel: "Renault kann verschwinden"

Weltwirtschaftsforum: Covid-19 ist der Rütteltest für Weltwirtschaft und Jobs

8000 Jobs: Tui will Stellen abbauen