Coronavirus-Krise ist nicht vorbei - WHO: "Die Pandemie beschleunigt sich"

Coronavirus-Krise ist nicht vorbei - WHO: "Die Pandemie beschleunigt sich"
Copyright Rui Vieira/Copyright 2019 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit AP, dpa, AFP
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Viele Menschen haben das Gefühl, mit dem Ende der Lockdowns sei auch die Corona-Krise vorüber. Man trifft sich wieder, Masken werden selten getragen. Die Folge: die Pandemie beschleunigt sich, wie WHO-Chef Ghebreyesus sagt. In England muss jetzt die Stadt Leicester zurück in den Lockdown.

Leicester: Back to Lockdown

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Die britische Regierung hat den Lockdown für die englische Stadt Leicester erneut verschärft. Während sich der Rest des Landes auf eine weitere Lockerung ab dem 4. Juli einstellt, heißt es nun für die 350.000-Einwohner-Stadt: viele Geschäfte müssen wieder schließen, ebenso Schulen, Pubs und Restaurants bleiben weiter dicht.

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sagte: "Wir raten den Menschen in Leicester, zu Hause zu bleiben, wann immer es geht. Wir raten auch von allen nicht notwendigen Reisen nach, in und von Leicester aus ab."

Screenshot AP-Video
Frau mit Maske in LeicesterScreenshot AP-Video

"Niemand hält sich an die Abstandsregeln"

Grund ist ein starker Anstieg an Corona-Infektionen in der Stadt. Die Ursache für die Zunahme ist unklar. Viele haben aber einen Verdacht: "Niemand hält sich an die Abstandsregeln, nur die Hälfte der Leute trägt eine Maske. Wir tragen hier und da Masken, aber nicht die ganze Zeit. Vor allem aber liegt es wohl an den großen Menschenmengen."

Die Neuinfektionen in der Stadt machten nach Angaben von Hancock in der vergangenen Woche zehn Prozent aller Fälle in England aus. Großbritannien ist mit mehr als 43.500 Todesfällen bei nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen das am schwersten von der Pandemie betroffene Land Europas. Die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland bestimmen selbst über ihre Kontaktbeschränkungen.

WHO warnt: Krise ist "nicht annähernd vorbei"

Das Tragen von Masken scheint eine entscheidende Rolle dabei zu spielen, wie ein Land mit dem Virus zurechtkommt. In Serbien ist der Mund-und-Nasenschutz in der Öffentlichkeit jetzt Pflicht.

Die Nachlässigkeit vieler Menschen, der Eindruck, mit den Lockdowns sei auch die Krise vorbei, sorgt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Tedros Adhanom, der Generalsekretär der WHO, sagte: "Wir wollen alle mit unserem normalen Leben weitermachen, aber die harte Realität ist, dass dies nicht einmal annähernd vorbei ist. Manche Länder haben zwar Fortschritte gemacht, allerdings beschleunigt sich die Pandemie weltweit sogar."

Auch in den USA raten Mediziner dazu, Masken zu tragen, und sie regen strengere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus an. Lediglich in zwei Bundesstaaten gehen die Zahlen aktuell zurück. Die Experten machen zu rasche Lockerungen für den Anstieg an Infektionen verantwortlich.

In den USA sind inzwischen mehr als 2,5 Millionen Fälle registriert. Aus Vorsicht wurden gerade vor dem 4. Juli Strände in Miami und Kalifornien geschlossen.

CCTV
Strandbesucher in KalifornienCCTV
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