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Russland: Investigativ-Journalist als angeblicher Nato-Spion festgenommen

Russland: Investigativ-Journalist als angeblicher Nato-Spion festgenommen
Copyright Sofia Sandurskaya/Moscow News Agency
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Von Galina Polonskaya, su mit dpa
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Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat einen Berater der Raumfahrtbehörde Roskosmos wegen Hochverrats festgenommen. Der auch als Journalist bekannte Iwan Safronow wies die Vorwürfe als absurd zurück

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Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat einen Berater der Raumfahrtbehörde Roskosmos wegen Hochverrats festgenommen. Der 30-jährige Iwan Safronow habe für die Nato Informationen gesammelt und diese auch übergeben, so der FSB - Staatsgeheimnisse zu militär-technischen Kooperationen, Verteidigung und zur nationalen Sicherheit Russlands.

Der auch als Journalist  bekannte Safronow wies die Vorwürfe als absurd zurück. Bei einem Schuldspruch drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft. Auch seine Kollegen nennen die Anschuldigungen aus der Luft gegriffen.

Einige Journalisten protestierten vor dem FSB-Hauptquartier in Moskau. Wer auf Plakaten Freiheit für Iwan forderte, wurde sofort festgenommen

Kiril Krivosheev, außenpolitischer Korrespondent und Ex-Kollege von Iwan bei der Zeitung "Kommersant":

„Niemand sonst kam an solche Exklusivgeschichten ran wie Iwan. Und das ist die Aufgabe eines Journalisten: Sensible, wichtige Informationen zu bekommen. Klar, dass er vielen Ärger gemacht hat, wenn man bedenkt, wie Iwan gearbeitet hat.“

Safronow schrieb über internationale Waffenverträge, geheime Auszeichnungen für hochrangige Beamte und den Unfall des mutmasslichen Spionage-Atom-U-Bootes Loscharik (01 Juli 2019).

Galina Polonskaya, Euronews:

“Vor einem Jahr wurde er von der Zeitung Kommersant wegen eines Artikels gefeuert, wonach die russische Parlamentssprecherin (Föderationsratsvorsitzende WalentinaMatwijenko) möglicherweise abgelöst würde. Die gesamte Politik-Redaktion trat aus Protest zurück.”

- auch Gleb Cherkasov, damals stellvertretender Chefredakteur. Er ist überzeugt, dass der aktuelle Fall mit Iwans Arbeit als Journalist zusammenhängt.

Gleb Cherkasov:

“Dies ist ein sehr unangenehmes Omen für die gesamte Journalistengemeinde. Ich meine, sie wollen, dass niemand mehr journalistisch arbeitet – außer Pressemitteilungen umzuschreiben.“

Dmitry Peskov, Sprecher der Medienkonferenz des Kreml:

„Er wird des Verrats beschuldigt, soll geheime Daten an ausländische Geheimdienste weitergegeben haben. Soweit uns bekannt ist, hängt diese Inhaftierung jetzt nicht mit der früheren Arbeit als Journalist zusammen.“

Roskosmos wiederum besteht darauf, dass die Vorwürfe nichts mit Safronows Arbeit für die Weltraumbehörde zu tun haben. Dort berät er seit Mai Amtschef Dmitri Rogosin und ist für Kommunikationsaufgaben zuständig. Er habe keinen Zugang zu Staatsgeheimnissen gehabt.

Galina Polonskaya, su mit dpa

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