Dem Nachtleben von Madrid gehen die Lichter aus

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Copyright Manu Fernandez/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Frank Weinert
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Nachtclub, Bar, Restaurant - jeder dritte Betrieb ist in Madrid und Umgebung von der Existenz bedroht. Nur eine Finanzspritze vom Staat könnte helfen.

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Das Nachtleben Madrids bekommt einen Dämpfer. Die Regionalregierung hat neue Vorschriften eingeführt, darunter die Beschränkung auf zehn Personen pro Gruppe und die Schließungszeit um 1:30 Uhr. Barbesitzer und Gäste sind nicht zufrieden: "Es macht keinen Spaß: Man darf sich nur bis zu einer bestimmten Zeit auf einer Terrasse aufhalten. Man kann nicht zwei Stunden länger bleiben, um etwas zu trinken."

Jetzt müssen wieder alle Masken tragen. Jeder Gastwirt oder Barbetreiber muss seinen Betrieb täglich vollständig desinfizieren. Außerdem müssen sich alle Gäste registreiren lassen, damit die Behörden im Falle einer Ansteckung benachrichtigt werden können. Trotz der Maßnahmen hat die Angst vieler Menschen zugenommen, sagt die Besitzerin des Pubs "Moby Dick", Laura Moran: "Die ersten Wochen waren sehr gut, die Leute schienen sich aufs Ausgehen gefreut zu haben. Aber es stimmt, dass wir in letzter Zeit feststellen, dass es wieder ein bisschen Psychose gibt und die Leute wieder anfangen, sich vor geschlossenen Räumen zu fürchten."

Die Gastronomie und die Clubs erwirtschaften 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Region Madrid und schafft fast 21.000 Arbeitsplätze. Der durch das Coronavirus verursachte Gewinneinbruch liegt bei 30 Prozent. 40 Prozent der Arbeitsplätze sind bedroht. Die Verbände bitten die Regierung um finanzielle Unterstützung: "Wir brauchen direkte Unterstützung für uns alle. Ansonsten werden wir eine gewaltige Pleitewelle haben. Wir sprechen schon jetzt von fast 40% der Betriebe, die aufgrund der Corona-Krise nicht öffnen können."

Am kommenden Wochenende wollen die Gastronomen und Clubbesitzer aus Protest schließen.

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